Auch der Opfer des Zweiten Weltkrieges soll am Kriegerdenkmal gedacht werden
In Dergenthin wurde die Reihe der diesjährigen Einwohnerversammlungen in den Ortsteilen der Rolandstadt Perleberg fortgesetzt. Zu Beginn der Sitzung kann Bürgermeister Axel Schmidt den anwesenden Dergenthinern mitteilen, dass der Ort zum Jahresende 2023 13 Einwohner mehr hatte als 2022. 258 Einwohner waren zu diesem Zeitpunkt gemeldet, 138 Männer und 120 Frauen. Damit ist Dergenthin der drittgrößte Ortsteil.
Im kommenden Jahr feiert das Dorf ein Jubiläum. Auf 725 Jahre blicken die Einwohner dann zurück. Die Vorbereitungen für das Festwochenende laufen auf Hochtouren. Daher ist die Freude besonders groß, als der Bürgermeister noch einmal verkündet, dass zur Finanzierung der Feierlichkeiten 5.000 Euro aus dem Stadthaushalt kommen werden. Denn bei der Abstimmung des Bürgerhaushaltes bekam der dazu eingereichte Projektvorschlag 291 Stimmen, belegte am Ende Platz eins der zehn geförderten Projekte.
Mitgebracht hatte Axel Schmidt auch eine Gedenktafel, die einst vor dem Kriegerdenkmal gestanden hat, an die Dergenthiner Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnerte. Da das Denkmal jetzt saniert werden wird, stellt sich die Frage, was mit dem Schild passieren soll. Drei Vorschläge machte der Bürgermeister: 1. Wir lagern es wieder ein. 2. Mit etwas Abstand findet es wieder einen Platz vor dem Kriegerdenkmal. 3. Es findet einen Platz auf dem Friedhof bei den Ehrengräbern.
Die Mehrheit der anwesenden Dergenthiner möchte die Gedenktafel wieder am Kriegerdenkmal angebracht sehen. „Das Original war aus Holz“, bemerkte ein Einwohner. Er begrüßt den Standort am Kriegerdenkmal. „70 Jahre nach Kriegsende sollten wir der Opfer gedenken.“ „Gerade nach den 70 Jahren gehört es in den öffentlichen Raum“, so ein anderer Dergenthiner. Eine Einwohnerin pflichtet dem bei, das Schild zum Gedenken sei aktueller denn je. Es gehe nicht jeder auf den Friedhof, doch am Kriegerdenkmal gehen und fahren die Menschen vorbei, daher gehöre es in den öffentlichen Raum, ist immer wieder zu hören.
Das Kriegerdenkmal wird im kommenden Jahr für 60.000 Euro saniert, 30.000 Euro hat der Bund zugesichert.
Bei einer kurzen Abstimmung sprechen sich fast alle Anwesenden für die zweite Variante aus.
Dann spricht Bürgermeister Axel Schmidt ein Thema an, dass jetzt im Bürgerportal Maerker kritisiert wurde: Die Dopplung des Straßennamens Wiesenweg. Diesen gibt es sowohl in der Kernstadt als auch im Ortsteil Dergenthin. 2017 wurde dieses Thema in der Stadtverordnetenversammlung behandelt, ein Beschluss zur Umbenennung folgte jedoch nicht. Die anwesenden Anwohner dieser Straße sehen nach wie vor keinen Handlungsbedarf, auch wenn es ab und an zu Problemen bei der Postzustellung gebe.
Diskutiert wird an diesem Abend auch über die Friedhofssatzung, wobei Dergenthin eine Besonderheit aufweist: von den 4.518 Quadratmetern Friedhofsfläche gehören 4.033 Quadratmeter der Kirche. Bis die neue Friedhofssatzung voraussichtlich im Dezember beschlossen werden soll, gibt es auch in Dergenthin noch Gesprächsbedarf.
Um Unterstützung bei der Herrichtung der kommunalen Flächen zur 725-Jahr-Feier bittet die Vorsitzende des Festkomitees. Auch soll der Landesbetrieb auf seiner Straßenseite aktiv werden.
Hierzu soll es noch einmal einen Vor-Ort-Termin geben, um die genauen Verantwortlichkeiten zuzuordnen, um das Dorf beim Herausputzen zum Jubiläum zu unterstützen.
Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg
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