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Perleberger Gymnasiasten werden zu „Postentdeckern“, bringen mit ihren Ideen Leben in das ehemalige Postamt

09. 09. 2024

Bereits zum zweiten Mal beteiligten sich Schüler des Gottfried-Arnold-Gymnasiums am Stadtentdeckerprojekt der Brandenburgischen Architektenkammer. Am Donnerstagnachmittag wurde ins Alte Postgebäude Am Hohen Ende zur öffentlichen Präsentation der diesjährigen Beteiligung eingeladen. Unter dem Motto „Die Postentdecker – Leben statt Leerstand“ machten sich die Jugendlichen Gedanken über eine Nutzung des gegenwärtig leerstehenden Gebäudes. 

 

Schulleiter Prof. Dr. Felix Mundt erinnert in seiner kurzen Begrüßungsrede an das gelungene Projekt der Stadtentdecker 2022. Damals hatten die beteiligten Schüler Vorschläge zur Umgestaltung des Schulhofes in der Wilsnacker Straße erarbeitet. Inzwischen seien diese Vorschläge realisiert worden. „Am kommenden Mittwoch wollen wir diesen mit einem Hoffest offiziell einweihen“, so der Schulleiter. 

 

Die zeitlich schnell erfolgte Realisierung sei für die Schule ein besonderes Geschenk, denn das Gebäude ist nun seit 1899, also seit 125 Jahren eine Schule.

 

Die Alte Post gehöre neben den Kaiserlichen Kasernen zu den interessantesten Komplexen der Rolandstadt. „Ich finde es großartig, dass sich Perleberger Schüler an der Gestaltung beteiligen, dadurch verschiedene Berufsbilder kennenlernen“, so Prof. Dr. Felix Mundt, der sich dafür bei allen bedankt, die dieses Projekt ermöglicht und begleitet haben.

 

Andreas Fink, aus dem Referat Stadtentwicklung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung, lobt die Stadtentdecker als beispielhaft. Mit der filmischen Umsetzung hätten die Schüler bereits im Vorfeld das ansonsten starre Gebäude belebt. Den jungen Leuten ruft er zu: „Weiter so!“ Gleichzeitig verspricht er, dass er noch bis zum dritten Projekt in Perleberg bleiben werde.

 

Bürgermeister Axel Schmidt lobt die Aktivitäten des Perleberger Gymnasiums. Dessen Schüler bringen sich stets in das Leben der Stadt ein und verändern es auch, wie mit den Stadtentdeckern. 

 

Er begrüßt es, dass sich die Jungen und Mädchen mit dem Leerstand befasst haben, um diesen wieder mit Leben zu erfüllen. Vorausschauend sagt er, dass nach der Fertigstellung des Großen Marktes 10 die Umgestaltung der Alten Post auf dem Plan der Rolandstadt stehe.

 

Dann geben die beteiligten Schüler der Klassenstufen 10 und 12 Einblicke in ihre Arbeiten. Dabei haben sie das Gebäude in vier Bereiche eingeteilt: den Vorplatz, das Erdgeschoss, das erste Obergeschoss und den Innenhof.

 

Die erste Gruppe hat am Donnerstag zwei Informationstafeln auf dem Vorplatz angebracht. Hier können sich die Perleberger und ihre Gäste nun über die Postgeschichte und das Projekt informieren. Mit QR-Codes sind Interviews, unter anderem von ehemaligen Postmitarbeitern, zu sehen. Diese haben Max Viereck und Nick Schmidt geführt. Mit Unterstützung von Diana Thorimbert und Julian Müller von Plan P – Potentiale, Praxis, Perspektiven e.V. wurden sie dabei unterstützt. 

 

Dieses Befassen mit der Zeit bringt den Jugendlichen das Lob der Vertreter der Architektenkammer ein. 

 

Sophie Niemann und Frederike Jaeger haben sich mit dem Erdgeschoss befasst, können sich diese als Begegnungsstätte mit verschiedenen Angeboten vorstellen. Und so führen sie die Gäste virtuell durch die Alte Post, zeigen wie die Räume heute aussehen, und wie sie sich als Veranstaltungsraum, Sport- und Fitness-Raum, Co-Working, Kantine, Jugendfreizeitraum und Garderobe in Zukunft präsentieren könnten.

 

Eine Filmszene wurde im 1. Obergeschoss gedreht, in der gezeigt wurde, dass die vorhandenen Räume in unterschiedlichster Art und Weise genutzt werden können: als Wohnung, Café oder Ferienunterkunft. Räume, die so die Menschen zusammenbringen. 

 

Freddy Leppin und Pia Wernicke erweckten mit ihrer Idee vom Röhrennest den Innenhof zum Leben. Sogar ein Prospekt wurden den Gästen bereits präsentiert, der diese außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit vorstellt.

 

In der Pause können sich die Gäste im Gebäude umsehen, tauschen sich über die Ideen aus.

 

Am Ende der Präsentation moderiert Mascha Kleinschmidt-Bräutigam, fachliche Begleitung Pädagogik der Architektenkammer, eine Podiumsdiskussion. Darin heben alle Beteiligten hervor, dass es notwendig sei, den noch vorhanden Leerstand in der Rolandstadt zu beseitigen.

 

„Ihr habt ein Feuerwerk von Ideen vorgelegt“, so Kleinschmidt-Bräutigam. Deshalb fragt sie nach den Möglichkeiten der Umsetzung. Bauamtsleiter Hagen Boddin ist es wichtig, dass die Innenstadt weiter belebt wird. Es sei auch im Interesse der Stadt, das Objekt Alte Post in der Nutzung zu aktivieren. Die Ideen der Schüler, die mit ihren Vorschläge Angebote für Jung und Alt aufzeigen, „werden wir aufgreifen“, so Boddin. 

 

Für alle Beteiligten war es einmal mehr ein tolles Projekt, bei denen sie wertvolle Erfahrungen gesammelt haben. So konnten sie feststellen, dass bei den Stadtentdeckern jede Stärke genutzt wurde.

 

Und so würde es nicht nur die projektbegleitende Architektin Mareike Zabel freuen, wenn die Vorschläge umgesetzt werden und wenn die Beteiligten sich außerhalb des Projektes einbringen, um ihre Heimatstadt zu entwickeln.

 

Bild zur Meldung: Die beteiligten Schülerinnen und Schüler des Gottfried-Arnold-Gymnasiums laden in die Alte Post ein, sich ihre Ideen anzusehen.

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