Standing Ovations in der Sankt-Jacobi-Kirche für die FinaLotte, das Abschlusskonzert der 16. Lotte Lehmann Akademie
Jubelnde Akademie-Teilnehmer und einen über das ganze Gesicht strahlenden künstlerischen Leiter der Lotte Lehmann Akademie waren am späten Samstagabend in der Sankt-Jacobi-Kirche zu sehen. Mit ihrem Abschlusskonzert haben die jungen Sängerinnen und Sänger, begleitet am Klavier von Scott Curry sowie Sebastian Fuß und in der Regie von Isabel Ostermann, das Publikum begeistert.
In einer voll besetzten Sankt-Jacobi-Kirche begrüßen Bürgermeister Axel Schmidt und der künstlerische Leiter Angelo Raciti die Konzertbesucher.
Der Bürgermeister weist in seiner Ansprache darauf hin, dass die Abschlusskonzerte der Lotte Lehmann Akademie ein besonderer Höhepunkt seien. Mit der „FinaLotte: Ganz ungeniert!“ erlebt dieser Höhepunkt nunmehr seine 16. Auflage. Für ihn sind die Konzerte, die außerdem von den Akademie-Teilnehmern gestaltet werden, eine wichtige Veranstaltungsreihe für die Stadt Perleberg und die Region.
Daher bedankt der Bürgermeister sich bei den Unterstützern, die alljährlich dazu beitragen, dass die Lotte Lehmann Akademie immer wieder stattfinden kann. Besonders dankte er dem Vorstand der Sparkasse Prignitz sowie Prof. Bernhard von Barsewisch.
Unter den Gästen an diesem Abend war auch der ehemalige Bildungsminister des Landes Brandenburg Holger Rupprecht, der in seiner Amtszeit die Akademie mit auf den Weg gebracht hatte.
Axel Schmidt macht dann schon ein wenig neugierig auf das Abschlusskonzert im kommenden Jahr, das als Auftakt zum BRANDENBURG-TAG 2025 wieder draußen und mit Orchester stattfinden wird.
Bevor der Altarraum der Sankt-Jacobi-Kirche zur Bühne wird, bedankt sich Angelo Raciti bei der Stadt Perleberg, dem Landkreis Prignitz und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, die mit ihrer Unterstützung diesen Kurs in seiner Qualität und Kontinuität ermöglichen.
15 Teilnehmer aus zehn Ländern gestalten dann ein über dreistündiges Programm, zeigen, was sie sich in den drei Wochen Lotte Lehmann Akademie erarbeitet haben, an Stimme und an Bühnenpräsenz.
Scott Curry, der die musikalische Leitung des Abends hat, vereint die Sängerinnen und Sänger zum Auftakt, später auch zum Finale, einmal mehr zu einem A-capella-Chor. Und so beginnt das Programm mit dem Kanon „Viva la Musica“ von Michael Praetorius.
Mit der Rolle der Frau in der Oper befassen sich die Sängerinnen dann, sie erzählen und spielen, was Opernfiguren wie Cleopatra, Kunigunde, Johanna, Susanna, Carmen und viele weitere an dramatischen Konflikten und Problemen erleben und wie sie es heute als Darstellerinnen wahrnehmen. Unter dem Lachen des Publikums kann lediglich Carmen erklären: „Ich habe keine Probleme. Die haben die anderen mit mir.“
Und so sind dann Arien, Duette und Terzette unter anderem aus „Giulio Cesare“, „Turandot“, „Carmen“ „Die Hochzeit des Figaro“ und „Cosi fan tutte“ zu erleben. Gemeinsam mit Regisseurin Isabel Ostermann haben die Teilnehmer aber nicht nur Opernliteratur, sondern auch zeitgenössische Musik, Musical und Lieder aus ihrer Heimat ausgewählt - auch ein argentinischer Tango ist dabei.
Bei soviel Frauenpower scheint es für die drei männlichen Akteure nicht immer leicht, sich gegen ihre Mitstreiterinnen durchzusetzen. Doch dies gelingt Alexis Garcia (Frankreich), Bartek Imach (Polen) und Gheorge Palcu (Rumänien) mit ihren starken Auftritten und ihren schönen Stimmen.
Kein Wunder, wenn das begeisterte Publikum die 15 Solisten nicht so schnell die Bühne und damit die Stadt verlassen ließen, sie kamen um mehrere Zugaben nicht herum. Standing Ovations sind der verdiente Lohn für das diesjährige Lotte-Lehmann-Ensemble, das heimlich eine 16. Darstellerin mit auf die Bühne schleuste: eine silberne Rose. Diese ist in fast allen Szenen präsent.
Die Sängerinnen und Sänger haben sich wohl gefühlt in Perleberg. Neben dem Schlussbeifall nehmen sie viele Erinnerungen aus der Rolandstadt mit in ihre Heimatländer. Und vielleicht begegnen wir dem einen oder anderen Sänger wieder, wenn er dann sich Perleberg und die Prignitz in Ruhe ansieht.
Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg | Elisaveta Garina und Bartek Imach in einer Szene aus „Cosi fan tutte“.
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