Prignitzer Landsenioren begeben sich mit Bürgermeister Axel Schmidt auf einen Rundgang durch die historische Altstadt
Das Interesse der Landsenioren des Prignitzkreises ist groß. Und so kann Bürgermeister Axel Schmidt am Dienstag und am Mittwoch insgesamt über 50 Landsenioren in der Rolandstadt Perleberg begrüßen.
„In den vergangenen Jahren haben wir stets landwirtschaftliche Betriebe besucht“, so Hans-Werner Lemm, Vorstandsmitglied der Landsenioren. „Als unser Verein im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen feierte, habe ich den Vorschlag der Stadtbesuche gemacht.“ Die Idee wurde positiv aufgenommen und so findet in Perleberg der erste Stadtbesuch statt.
Schon vor der offiziellen Begrüßung kommt der Bürgermeister mit den Senioren, die aus verschiedenen Städten und Gemeinden des Landkreises kommen, ins Gespräch. So erfahren die Gäste, dass es der Stadt gelungen sei, wieder einen Bäcker in die Bäckerstraße und eine Post in die Poststraße zu holen. Letztere werde im September eröffnen.
In das alte Postgebäude werde sie nicht einziehen, so der Bürgermeister. „Hier werden gerade Ideen für eine künftige Nutzung gesammelt.“
Dann schlägt die Rathausuhr. Es ist 14 Uhr. Hans-Werner Lemm begrüßt die Teilnehmer, freut sich über das rege Interesse an der Städtetour. Und er freut sich, dass der Auftakt dieser Ausflugsreihe der aktiven Landsenioren in der Kreisstadt stattfindet.
Bürgermeister Axel Schmidt begrüßt die Gäste. „Ich hätte nicht gedacht, dass das Interesse so groß ist, dass wir gleich zwei Stadtführungen organisiert haben.“ Da die Zeit begrenzt ist, führt der Stadtrundgang heute nicht ins Rathaus. Deshalb lädt der Bürgermeister die Senioren ein, wiederzukommen, um sich in Ruhe im Haus umzusehen. Dabei verweist er besonders auf den historischen Sitzungsaal im 1, Obergeschoss. Hier tagen seit Jahrhunderten die Ratsherren und heute die Stadtverordneten. Axel Schmidt weist noch auf die Besonderheit hin: Eine Tafel im Saal erinnert auf den hier im Jahr 1420 geschlossenen Perleberger Frieden.
Dann übernimmt Stadtführerin Karin Gram. Sie beginnt mit Ihren Erklärungen mit der Bedeutung des Wortes Prignitz. Pregniza sei der Ausdruck für ein unwegsames Waldgebiet. Johann Gans ist die Ansiedlung hier zu verdanken, der dafür dann später einen Rittertitel erhielt, sich Johann Edler Herr zu Putlitz nennen durfte.
Im 12. Jahrhundert hatte Johann Gans Perleberg im Blick. Das Nicolaiviertel wurde als erster Stadtteil der heutigen Rolandstadt besiedelt, 1239 erhielt Perleberg das Salzwedler Recht. Der Handel entwickelte sich immer weiter. Stoffe, Tuche und die Perleberger Eiche wurde in die Hansestädte Lübeck, Hamburg, Rostock und Wismar geliefert. Damit wuchs auch der Reichtum Perlebergs. Ab 1359 gehörte die Stadt auch zur Hanse, 1498 wurde der erste Roland aufgestellt. Karin Gram vermutet, der damals noch hölzerne Roland habe auf der rechten Seite des Treppengiebels gestanden. Seit dem 17. Jahrhundert steht der Roland aus Sandstein auf dem Großen Markt.
Die Landsenioren erfahren, dass Friedrich August Stüler, ein Schüler Schinkels das Rathaus 1839/40 erweitert hat, nach seinen Plänen der dreigeschossige Ostflügel mit dem Rathausturm entstand.
Auf dem Rundgang waren die Sankt-Jacobi-Kirche, das Knaggenhaus, die Schuhstraße und der Gänsebrunnen weitere Stationen. Überall erhielten die Teilnehmer interessante Einblicke in die Stadtgeschichte.
Am Gänsebrunnen hieß es von der Stadtführerin Abschied zu nehmen. Hans-Werner Lemm bedankte sich im Namen aller Landsenioren bei der Stadtführerin. „Ich habe bisher viel über Perleberg gewusst, zum Beispiel, dass Perleberg Kreisstadt ist. „Aber vieles habe ich nicht gewusst. Dass habe ich erst heute von ihnen erfahren. Dafür vielen Dank.“
Mit dem Bürgermeister ging es dann noch ins Stadt- und Regionalmuseum. Hier endete der Besuch bei Kaffee und Kuchen sowie in einer zwangslosen Gesprächsrunde mit Axel Schmidt.
Die Landsenioren, die am Mittwoch in der Rolandstadt mit dem Bürgermeister unterwegs waren, wurden von Stadtführerin Christa Bracklow begleitet.
Bild zur Meldung: Foto. Rolandstadt Perleberg | Bürgermeister Axel Schmidt im Gespräch mit den Landsenioren auf dem Großen Markt.
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