Deutsche und rumänische Schüler üben Kritik an den Zuständen in ihren Ländern
„Das war ein sehr politisches Stück“, so Bürgermeister Axel Schmidt am vergangenen Sonnabend nach der erfolgreichen Aufführung des Theaterstückes „Das fliegende Klassenzimmer rettet die Welt…“ in der Aula des Gottfried-Arnold-Gymnasiums. Zu diesem Fazit kommt er, da die Schüler aus der Freiherr-von-Rochow-Schule Pritzwalk und des Liceul German Sebes in ihrem multimedialen Mit-Mach-Stück deutliche Kritik an den Zuständen in Deutschland und Rumänien übten.
Dabei knüpfen sie an ihre Inszenierung „Das fliegende Klassenzimmer 2.0“ an. In der hatten die Schüler, als sie mit ihrem fliegenden Klassenzimmer auf den lieben Gott trafen, die Erkenntnis mit auf den Weg genommen: „Wir müssen die Probleme selbst lösen!“
Und so beginnt es, dass Justin auf einer Rolle Toilettenpapier alles aufschreibt, was geändert werden muss. Er bespricht sich mit seinen Mitschülern. Am Ende ist die Rolle mit vielen Problemen beschrieben und wird nach Rumänien geschickt.
Hier wird diese merkwürdige Post zunächst belächelt. Doch auch die rumänischen Altersgenossen sind sich einig: „Wir brauchen noch einmal das fliegende Klassenzimmer!“
So treffen sich die Schüler aus Rumänien und Deutschland, lernen gegenseitig ihre Länder und Mentalitäten kennen, um sich dann auszutauschen, was besser werden müsse. Ob Gesundheitswesen, soziale Angelegenheiten und Armutsbekämpfung, Bildung, Klimaschutz, politischer Aktionismus oder die Bewahrung von Freiheitsrechten, die Liste ist umfänglich.
Die rumänischen Schüler meinen, dass die besten Lehrer Politiker werden sollten. Doch da schrecken sie doch wieder etwas zurück: „Wir brauchen aber auch gute Lehrer.“ Dabei denken sie an ihre Lehrerin Delia Raulea, die sie auf keinen Fall an die Politik verlieren wollen.
Bei den Themen Frieden, Umweltschutz, Schule und Demokratie werden die Zuschauer einbezogen, die ihre Vorschläge auf Zettel schreiben sollen. Zerknüllt werden sie zurück auf die Bühne geworfen. „Alle werden eingescannt und gehen mit einem Brief an den Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke und den rumänischen Präsidenten des Kreises Alba Ion Dumitrel.
Erstmals in Deutschland dabei ist eine dritte Schule. Die Musiker, die das Stück musikalisch umrahmen, kommen vom Liseul de Arta Sibiu.
Zu Gast bei der Perleberger Aufführung ist auch der Gesandte-Botschaftsrat Dr. Iulian Costache. Im Gespräch mit Bürgermeister Axel Schmidt spricht er sich für den verstärkten Austausch zwischen den Regionen und Kommunen Rumäniens und Deutschlands aus. Dabei denkt er an Sommercamps, Workshops bis hin zum Austausch im Gesundheitswesen.
Gerade für Perleberg sei dies ein Angebot, habe doch die Rolandstadt eine der größten rumänischen Communities des Landes. Costache verspricht nicht nur, wieder in die Rolandstadt zu kommen, sondern auch die eine oder andere Veranstaltung zu besuchen. Er hofft auch, dass Bürgermeister Axel Schmidt bald Gelegenheit haben werde, den Partnerkreis Alba zu besuchen.
Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg | Mit Justin (Mitte), der die Probleme, die er tagtäglich erlebt, auf eine Rolle Toilettenpapier schreibt.
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