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Knabenbild des einstigen Perleberger Bürgermeisters Johann Bernhard Stappenbeck zurück in der Rolandstadt

11. 04. 2024

Die Nachfahren des von 1809 bis 1821 in Perleberg amtierenden Bürgermeisters Johann Bernhard Stappenbeck konnte Museumsleiterin Anja Pöpplau kürzlich im Stadt- und Regionalmuseum begrüßen. Christian, Michael und Ulrich Stappenbeck, die heute in Berlin und Friedrichsstadt leben, sind aus einem besonderen Grund in die Rolandstadt gekommen: Sie überreichten dem Museum das im Familienbesitz befindliche Ölgemälde „Knabenbild“ ihres Ur-Ur-Ur-Großvaters aus dem Jahre 1771 als Dauerleihgabe.

 

„Der Kontakt zu uns entstand auf Initiative Ulrich Stappenbecks, der eine umfangreiche Familienforschung betreibt und diese dankenswerterweise mit dem Museum teilt“, berichtet Anja Pöpplau. „Das Bild zeigt Johann Bernhard Stappenbeck als Knaben in einer Kinderuniform, die die roten Uniformen des Husarenregiments zum Vorbild hat.“

 

„Die Uniform – ein Modetrend der damaligen Zeit – stand ihm so gut, dass laut den erhaltenen Unterlagen aus unserem Familienbesitz, eine ,Tante Clermont‘ einen Maler mit der Anfertigung des Bildes beauftragt hat. Den Vornamen der Tante und den Namen des Künstlers kennen wir leider nicht“, ergänzt Ulrich Stappenbeck.

 

Neue Erinnerungskarte Johann Bernhard Stappenbeck gewidmet

Der Besuch der Stappenbeck-Nachfahren hatte einen weiteren Grund. Denn das Stadt- und Regionalmuseum und der Familienforscher Ulrich Stappenbeck haben gemeinsam eine neue Erinnerungspostkarte herausgegeben.

 

Nach dem Besuch der „Großen Schule“ in Perleberg, war er Zögling des Joachimsthalschen Gymnasiums zu Berlin, studierte Rechtswissenschaften an der Universität zu Halle/Saale und kehrte 1785 nach Perleberg zurück. 1800 fand seine Hochzeit mit der Perlebergerin Friederike Elisabeth Pfützenreuter statt. Er amtierte als Ratsherr und Stadtsekretär. Von 1809 bis 1821 übernahm er das Amt des Bürgermeisters. Kurz zuvor ereignete sich die Einführung der neuen preußischen Städteordnung und 1809 der bis heute rätselhafte Kriminalfall des damaligen englischen Gesandten am Wiener Hofe Lord Bathurst. Der Bürgermeister entfaltete eine rührige und umsichtige Tätigkeit in der Nachforschung nach dem Verbleib des Diplomaten. 1821 lehnte er die Wiederwahl zum Bürgermeister ab und bekleidete das Amt eines Ritterschaft-Syndicus. Stappenbeck starb 1832. In Überlieferungen ist er als charaktervolle Persönlichkeit geschildert worden mit Ähnlichkeit zu Friedrich Schleiermacher. 

 

Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg betrieb weitere Nachforschungen: „Nach unseren Katasterunterlagen von 1801 / 1806 hatte der Stadt-Sekretär Stappenbeck sein Haus am Kirchplatz Nr. 5. Vielleicht finden wir mithilfe weiterer Recherchen den vollständigen Namen der Tante oder des Malers heraus“, hofft der wissenschaftliche Mitarbeiter Torsten Foelsch. Bevor das Gemälde das Museumsfoyer zieren wird, wird es von der Restauratorin Corinna Streitz begutachtet. Bis dahin ist es auf der neuen Erinnerungspostkarte zu bewundern, die ab sofort im Stadt- und Regionalmuseum, Mönchort 7-11, und in der Stadtinformation, Großer Markt 12, kostenfrei erhältlich ist.  

 

Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg | Die Michael, Christian und Ulrich Stappenbeck (v.l.n.r.) mit dem Gemälde ihres Ur-Ur-Ur-Großvaters.

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.


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