Bürgermeister Axel Schmidt gratuliert Christa Spreemann zum 100. Geburtstag
Vor 100 Jahren, am 28. März 1924, erblickte Christa Spreemann im Pommerschen Stolp das Licht der Welt. Über mehrere Stationen ist sie 2023 in die Prignitz, nach Perleberg, gekommen, wo sie am Donnerstag ihren 100. Geburtstag feiert.
Bürgermeister Axel Schmidt gehörte bei der Familienfeier in Groß Buchholz zu den zahlreichen Gratulanten. Für das Stadtoberhaupt ist Christa Spreemann die erste 100-Jährige, der er zu diesem Jubiläum gratuliert. Für ihn dürfte sie somit die älteste Einwohnerin der Rolandstadt sein.
Die Jubilarin erzählt selbst ihre Lebensgeschichte. Und so erfahren die Gäste, dass sie mit sechs Jahren 1930 noch in Stolp eingeschult wurde. Doch bereits kurze Zeit später führte es die Familie nach Großbeeren bei Berlin. „Es war damals schwer Arbeit zu bekommen“, erzählt die 100-Jährige. „Es gab keine Arbeit in Pommern.“ Durch den Cousin ihrer Mutter, dieser war „Zwölfender“ und Kreisstraßenbaumeister, bekam ihr Vater Arbeit.
Doch der Schulwechsel brachte für die kleine Christa ein Ansehen bei den Lehrern mit sich. „Denn ich kam aus Stolp, sprach Hochdeutsch. Während die Kinder hier der Auto oder der Taschentuch sagten“, erzählt sie. „Und so hatte ich bei Lehrer ein Stein im Brett.“
Nach der Schule ging sie zunächst in den Haushalt eines Ingenieurs und einer Lehrerin. Dann begann sie mit Stenografie und Schreibmaschine an der Handelsschule zu lernen. Doch weil diese einem Juden gehörte, wurde sie geschlossen. „Ich kam eines Tages her und die Schule war zu. Und ich bin so gerne dahingegangen“, erfährt der Bürgermeister von ihr.
Ihr Vater arbeitete inzwischen als Chauffeur bei einer Tochterfirma von Bosch in der Nähe von Kleinmachnow. Sie selbst begann hier im Büro als Fernschreibesekretärin.
Noch während des Krieges, im Jahr 1942, lernte sie ihren späteren Mann Hans kennen, der in Stahnsdorf in der Genesungskompanie war. Mit Fieber war er aus Afrika zurückgekehrt. Kennengelernt haben sie sich bei einer Dampferfahrt. Dabei verhehlt Christa Spreemann nicht, dass auch ihre Freundin ein Auge auf den jungen Mann geworfen hatte. „Aber nicht mit mir!“, sagt sie.
Hans und sie wurden ein Paar. Doch erst am 3. Januar 1948 wurde geheiratet, denn Hans Spreemann musste nach seiner Genesung an die Front zurück, geriet in russische Kriegsgefangenschaft.
Gelebt haben beide dann in West-Berlin. Sie habe immer im Büro gearbeitet. Vor 25 Jahren ist ihr Mann verstorben. Seither hat sie allein, zuletzt im betreuten Wohnen, in Berlin gelebt. Doch dann musste sie ins Krankenhaus. Letztlich kam sie direkt aus dem Krankenhaus in das Seniorenpflegzentrum des Kreiskrankenhauses Prignitz in der Ackerstraße. Denn im Perleberger Ortsteil lebt Cousin Reinhard Polzin und seine Familie. Der weiß, wie eng die Familienbande seiner Familie sind, denn er hat seit 1979 regelmäßig Pfingstreffen der Familie Polzin organisiert. Seit dieser Zeit hat Christa Spreemann enge Kontakte nach Groß Buchholz.
Inzwischen geht es ihr wieder besser, geht sie spazieren, und nimmt an Veranstaltungen in Groß Buchholz teil.
Ihr 100. Geburtstag begann im Seniorenzentrum mit einem Sektfrühstück, dass dort liebevoll vorbereitet worden sei, so Reinhard Polzin. Dann ging es zur Familie zum Feiern nach Groß Buchholz, wohin auch Bürgermeister Axel Schmidt gekommen ist. Auch der eine oder andere Groß Buchholzer lässt es sich nicht nehmen der „Tante Christa“ zu ihrem 100. Geburtstag zu gratulieren.
Mit den Mitbewohnern im Seniorenzentrum wird dann noch einmal am Freitag gefeiert.
Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg | Bürgermeister Axel Schmidt überbringt Christa Spreemann die Glückwünsche der Rolandstadt Perleberg.
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