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Spendenaktion für Lotte-Lehmann-Briefe an ihrem 136. Geburtstag gestartet

28. 02. 2024

Fünf Briefe und eine Postkarte, die Lotte Lehmann in den Jahren 1964 bis 1975 geschrieben hat, befinden sich nun im Eigentum der Rolandstadt Perleberg. Wie Anja Pöpplau, Leiterin des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg, berichtet, hatte sie diese im vergangenen Monat in einem Auktionshaus entdeckt und zunächst reservieren können. 

 

„Danach habe ich mich mit Angelo Raciti und Prof. Dr. Bernhardt von Barsewisch in Verbindung gesetzt“, erzählt sie am Dienstag im Beisein von Bürgermeister Axel Schmidt. Beide sprachen sich für den Erwerb der Briefe aus. „Diese Briefe in Perleberg zu haben, wäre in der Tat fantastisch“, so Angelo Raciti, der künstlerische Leiter der Lotte Lehmann Akademie.

 

Schnell war die Idee einer Spendenaktion für den Erwerb der Briefe geboren, berichten die drei Akteure weiter. „Nach Rücksprache mit der Stadt habe ich die Briefe dann erworben“, so Anja Pöpplau. Doch für den Etat des Museums ist die Summe von 2.500 Euro zu hoch. Und so sollen das Geld durch verschiedene Spendenaktionen wieder eingeworben werden, so Pöpplau.

 

Den Auftakt macht Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch, der Anja Pöpplau die erste Spende in Höhe von 250 Euro überreicht. 

 

Von Barsewisch werde freundlicherweise noch einen weiteren Beitrag leisten, so die Museumsleiterin. Am 22. April um 19 Uhr wird er einen Vortrag über Lotte Lehmann halten. 

 

Seine Vorfahren, die Brüder Joachim und Konrad zu Putlitz förderten seit 1909 das Talent der damals jungen Lotte Lehmann. Ohne ihre Unterstützung hätte Lotte Lehmann nicht die Bühnen dieser Welt erobert. Der Enkel von Konrad zu Putlitz, Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch, hielt die Kontakte zur Sängerin aufrecht und besuchte sie 1972 letztmalig in Santa Barbara, wo sie ihren Lebensabend verbrachte. Bis heute empfängt der Nachfahre der Familie Gans Edlen Herren zu Putlitz jährlich die Teilnehmer der Lotte Lehmann Akademie in seinem Wohnsitz, dem früheren Gutshaus in Groß Pankow und berichtet von den Begegnungen mit der Künstlerin.

 

Die Briefe überliefern eine freundschaftliche Korrespondenz Lotte Lehmanns mit dem Wiener Rechtsanwalt Anton Odelga. Odelga publizierte zahlreiche Opernaufnahmen und Sängerartikel. Ein Brief enthält ein überaus bekanntes Zitat der berühmten Opernsängerin: „Ich habe noch immer sehr viele Verbindungen mit Wien - es war doch die schoenste Zeit meines Lebens, die ich dort verbracht habe - und es war und ist - meine richtige Heimat. Ich lebe hier in Kalifornien in Zufriedenheit aber was soll man mit 87 Jahren noch vom Leben erwarten? [...]" (1975). 

 

„Wenn dieses Zitat nun verwendet wird, dann steht dahinter, dass das Original, der Brief, im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg zu finden ist“, freut sich Anja Pöpplau.

 

Bürgermeister Axel Schmidt begrüßt diese spontane Spendenaktion. Sie ist sehr gelungen. „Das Museum braucht Unterstützung, so viel wie es sammelt und sammeln muss, um die Geschichte der Stadt zu erhalten. Und hier gab es nicht nur Worte, es folgten auch Taten“, bedankt er sich bei Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch.

 

Für Museumsleiterin Anja Pöpplau sind die Briefe Grundlage für weitere Recherchen und Nachforschungen. Sie werde sich einmal mehr auf Spurensuche der gebürtigen Perlebergerin begeben. Die Briefe werden natürlich zunächst archiviert, sollen aber nicht im Depot verschwinden. „Ich kann mir vorstellen, dass wir zur Eröffnung des Hauses Großer Markt 10 eine Lotte-Lehmann-Ausstellung vorstellen“, sagt sie. Allgemeines Kopfnicken in der Runde.

 

Wer die Spendenaktion unterstützen möchte, der kann seine Spenden auf die beiden städtischen Konten DE85 1605 0101 1311 0044 63 (Sparkasse Prignitz) oder DE55 1606 0122 0002 0342 20 (VR-Bank) überweisen. Als Verwendungszweck sollte „Lotte Lehmann“ angegeben werden.

 

Die Spendenaktion ist nur eine Aktion aus Anlass des 136. Geburtstages von Lotte Lehmann. Traditionell gab es Blumengrüße für die berühmte Sängerin an ihrem Wohnhaus in der Berliner Straße, an der Gedenktafel am Museum sowie an der Büste vor dem Wallgebäude. Hier treffen sich am Mittag Bürgermeister Axel Schmidt, Museumsleiterin Anja Pöpplau, Kulturamtsmitarbeiterin Janine Roder und Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch zum Gedenken an die berühmteste Tochter. Lotte Lehmann erblickte in der Pritzwalker Straße 11 als Charlotte Lehmann am 27. Februar 1888 das Licht der Welt. Sie wuchs hier auf und besuchte die Schule für höhere Töchter, beschreibt der Bürgermeister kurz ihre Perleberger Jahre.

 

Die Lotte Lehmann Akademie hat am 27. Februar um 15 Uhr mit dem Kartenvorverkauf für die diesjährigen Sommerkonzerte begonnen. Karten können jetzt über https://lotte-lehmann-ticketshop.reservix.de/events bzw. bei der Stadtinformation Perleberg, Großer Markt 12, erworben werden.

 

Der 27. Februar 2024 war ein gelungener Geburtstag für Lotte Lehmann, da sind sich am Ende des Tages alle Beteiligten einig.

 

Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg | Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch überreicht die ersten 250 Euro für die Finanzierung des Briefkaufs.

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Fax: (03876) 781 180

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