Museumsvortrag „Handwerk - Werk der Hände“ mit Dr. Lothar Binger
Jahresvortragsreihe 2023 des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg
Im Rahmen der Museumsvortragsreihe referiert Dr. Lothar Binger aus Kleinmachnow am Montag, dem 6. Februar 2023 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg unter dem Titel „Handwerk - Werk der Hände“ über die Geschichte des Handwerks seit den Städtegründungen in Brandenburg und stellt die von Susann Hellemann und ihm 2022 veröffentliche gleichnamige Publikation vor.
In diesem Werk thematisieren die Kulturhistoriker und Ausstellungsmacher des Archivs für historische Alltagsfotografie (Aha) eine abbildungsreiche Geschichte des Handwerks, dessen Bogen sich von den Städtegründungen des 12. Jahrhunderts bis in die Gegenwart - von den Zunftzeiten bis zur heutigen Digitalisierung - spannt. Wirtschaft, Politik und neue Technologien beeinflussten das Handwerk. Es geriet durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert an den Rand des Wirtschaftsprozesses, blieb aber weiterhin als Werk der Hände unverzichtbar.
Durch das Handwerk entstanden das Genossenschaftswesen, das Arbeitsrecht, der Lohnschutz, das Schlichtungswesen sowie Arbeitslosen- und Krankenunterstützung. Das im Handwerk praktizierte duale Ausbildungssystem verbindet die Tätigkeit in der Werkstatt mit schulischer Qualifizierung und ist als vorbildlich anerkannt.
Die Autoren untersuchten mehr als 40 Stadtchroniken, welche über das regionale Handwerk und dessen Kultur mit Bräuchen und Festen Aufschluss gaben. Auch unsere Sprache - Redewendungen und Sprichwörter - wurde vom Handwerk beeinflusst.
Der Eintritt kostet für den Abend 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Über die Autoren
Dr. Lothar Binger und Susann Hellemann (M.A.) sind Kulturhistoriker und Ausstellungsmacher. Sie realisieren Projekte zu alltags- und kulturgeschichtlichen Themen und entwickeln und produzieren Mitmach- und Aktionsausstellungen sowie Fotoausstellungen mit historischem Bildmaterial, zu denen sie eine Reihe kulturgeschichtlicher Sachbücher veröffentlicht haben. Neben ihrer Ausstellungstätigkeit haben sie mit dem Archiv historische Alltagsfotografie eine der
deutschlandweit größten Sammlungen privater Fotografien aufgebaut.
Über das Archiv historische Alltagsfotografie
Das Archiv historische Alltagsfotografie umfasst eine Sammlung von mehreren hunderttausend privaten Fotografien: Einzelfotos und Familien-Fotoalben aus dem Zeitraum von 1860 bis zur Gegenwart. Die Aufnahmen entstanden in Deutschland und Europa, zum großen Teil in Berlin und Brandenburg. Die Sammlung der privaten Bildzeugnisse zeigt einen repräsentativen Querschnitt von Menschen jeden Alters, verschiedener Herkunft und in unterschiedlichen Lebenssituationen.
Die privaten historischen Fotografien sind ein Spiegel ihrer Zeit und haben als visuelle Dokumente der Lebensweise der Menschen auch einen besonderen Wert für die Geschichtsschreibung. Sie vermitteln die „gelebte Geschichte der Menschen“ und ergänzen die offiziellen Bilder. Privatfotos dienen nicht nur der persönlichen Erinnerung und Orientierung. Als autobiografische Quellen sind sie immer auch zeithistorische Dokumente, deren Bewahrung und Veröffentlichung sich das Archiv historische Alltagsfotografie mit Publikationen und Ausstellungen zur Aufgabe macht.
Bild zur Meldung: Buchcover Handwerk - Werk der Hände von Dr. Lothar Binger
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