Angehende Archäologen zu Besuch im Museum
Der Archäologe Dr. Immo Heske führte mit Studenten der Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen vom 21. bis 25. November 2022 Lehrgrabungen am Königsgrab Seddin durch. Die angehenden Archäologen freuten sich nicht nur über den Besuch des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg am 23. November, um sich bei dem kalten Wetter aufzuwärmen, sondern auch über die zahlreichen Funde, die in der Dauerausstellung „VorZeiten. 12.000 Jahre Leben in der Prignitz“ zu sehen sind.
Höhepunkte sind die bronzezeitlichen Funde rund um das Königsgrab von Seddin (ca. 800 v. Chr.), eines der größten Hügelgräber Nordeuropas. Die Originale aus Seddin gelangten 1899 ins heutige Märkische Museum Berlin, wo sie sich bis dato noch befinden. In Perleberg sind originalgetreue Repliken aus dem Königsgrab zu sehen. Von ähnlicher Bedeutung sind auch die zahlreichen Funde aus anderen Gräbern der Prignitz, etwa aus Seddin-Wickboldsche Tannen, Seddin-Kahlhorst oder vom Teufelsberg bei Wolfshagen. Unter den Exponaten aus der Eisenzeit sind die zahlreichen Objekte vom Gräberfeld aus Glövzin zu nennen. Dort wurden über 400 Bestattungen geborgen.
Zutage kamen auch aus dem römischen Reich importierte Gegenstände. Die Bevölkerung der Prignitz waren die Langobarden, die im Zuge der Völkerwanderungszeit über den ostmitteleuropäischen Raum nach Oberitalien zogen. Danach folgte eine Besiedlung durch slawische Stämme. Unter den Exponaten hervorzuheben ist der Silberschatz aus Düpow, ein Hort mit deutschen Münzen aus dem 11. Jahrhundert der vom Austausch mit den Gebieten westlich der Elbe zeugt. Am Ende der archäologischen Ausstellung stehen die Zeugen der deutschen Besiedlung der Region seit dem 12. Jahrhundert in Form von Funden aus Perleberger Stadtkerngrabungen.
Bild zur Meldung: Stadt Perleberg | Studenten der Universität Göttingen vor den Repliken aus dem Seddiner Königsgrab im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg
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