Gesprächsabend: Die Idee der Toleranz in den „Alten Pflichten“, ihre Ausbreitung und die Grenzen der Toleranz
Gesprächsabend mit Johannes Münch, Berlin
Im Rahmen unserer Museumsvortragsreihe referiert Johannes Münch, Meister vom Stuhl der Johannisloge „Zur Perle am Berge“ im Orient Perleberg am Donnerstag, 24. November 2022 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg über die Geschichte der Freimaurerloge in Perleberg und speziell über „Die Idee der Toleranz in den ‚Alten Pflichten‘, ihre Ausbreitung und die Grenzen der Toleranz“.
„Die Frage nach der Toleranz“, so Johannes Münch, „stellt sich immer dann, wenn es zu Konflikten mit der eigenen Anschauung kommt und persönliche Überzeugungen oder gesellschaftliche Normen auf die Probe gestellt werden. Sie betrifft jeden Einzelnen von uns im Alltag, in der Familie und am Arbeitsplatz. In der öffentlichen Debatte über Toleranz geht es schnell um Themen wie Integration und Migration, das Ringen von sozial und wirtschaftlich Schwachen, um Anerkennung und Gleichbehandlung, den Status religiöser und politischer Minderheiten, Fragen der sexuellen Orientierung oder den Umgang der Gesellschaft mit behinderten Menschen. Jeder Mensch hat seine Herkunft, seine ganz persönliche Prägung, seine Sicht der Dinge. Das Miteinander in unserer Gesellschaft kann nur gelingen, wenn sich jeder Einzelne Ansichten oder Handlungsweisen anderer Menschen bewusst macht und diese dann auch gelten lässt – selbst, wenn er persönlich ganz anders denken oder fühlen mag. Toleranz darf aber auch Grenzen haben, beispielsweise dort, wo die Intoleranz eines Anderen überhandnimmt.“
Die Freimaurerei hat in Perleberg eine durchaus alte Tradition. Die Gründung der ersten Loge in Perleberg erfolgte im Jahre 1829. Zu den Gründern gehörten Beamte und Unternehmer aus Perleberg, Lenzen, Wittenberge, Pinnow und Wustrow. Das erste Logenhaus stand in der heutigen Puschkinstraße an der Stelle des heutigen Gymnasiums. 1846 kam es zur Auflösung der ersten Loge. 1866 erfolgte auf Initiative verschiedener Perleberger Honoratioren die Reaktivierung der Loge, die dann beim Gastwirt Wilhelm Denkmann Hotel Stadt Berlin Räume angemietet und genutzt hat. 1909 bezog die Loge dann mit dem neu erbauten Logenhaus in der Wittenberger Straße ihr neues Domizil. Während der Nazi-Diktatur folgten Verbot und Enteignung 1935 und erst 1993 erfolgte die Restituierung des Logenhauses an die Große National-Mutterloge.
Kommen Sie gerne vorbei, wir freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt für den Abend ist frei. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Bild zur Meldung: oto Max Zeisig/SRm | Das neue Logen-Haus in der Wittenberger Straße 1908, kurz vor der Fertigstellung des Neubaus.
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