Für die letzte Meile auf den Sattel
Die Prignitz versteht sich als Fahrradregion und Radlerparadies für Touristen. Aber warum nicht auch das Fahrrad stärker in den Alltag einbinden und noch interessanter für die Prignitzer selbst machen? Mit seinem Leihradsystem erprobt das TGZ Prignitz seit letztem Sommer, wie sich Bike Sharing im ländlichen Raum umsetzen lässt. So sind mittlerweile Wittenberge, Perleberg und Bad Wilsnack mit Leihrädern ausgestattet. Aber beim TGZ hat man noch mehr vor. Die Vision: Die Fahrräder sollen noch enger in das regionale Mobilitätskonzept eingebunden und ein natürlicher Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs werden.
Der stellvertretende Landrat Christian Müller zeigte sich am Donnerstag, 5. Mai, als Liebhaber der orangenen Stadträder. Bei einem Besuch im TGZ Prignitz machte er deutlich, dass er sich durchaus vorstellen könne, ÖPNV und Rad stärker miteinander zu verzahnen. „Wenn man die letzte Meile zum Ziel, die von Bahn und Bus nicht angefahren wird, zukünftig mit dem Fahrrad zurücklegen kann, wäre das eine Entlastung – für den öffentlichen Nahverkehr, aber auch für die Nutzer“. Eltern würden beispielsweise davon profitieren, wenn sie ihre Kinder nachmittags nicht mehr mit dem Auto zum Sport fahren bräuchten, sondern der Nachwuchs auf dem Rad selbst den letzten Kilometer zwischen Bushaltestelle und Turnhalle zurücklegt. Es gehe dabei nicht um eine Konkurrenz zum öffentlichen Nahverkehr, sondern um ein ergänzendes Angebot und darum, Lücken zu schließen, deren Abdeckung für Verkehrsunternehmen nicht wirtschaftlich sind, hob der stellvertretende Landrat hervor.
Das vorrangige Ziel bleibt die bessere Erschließung des ländlichen Raums. Dabei kann dem Fahrrad über das Leihradsystem eine neue Bedeutung zukommen. Es sei dafür nicht immer erforderlich, dass wie zuletzt in Bad Wilsnack eigene Stationen für das Bike-Sharing eingerichtet werden, erklärte Christian Rose vom TGZ Prignitz. Würde das Fahrrad im Anhänger des Busses transportiert, habe man das emissionsfreie Verkehrsmittel für die letzten Meter gleich bei sich. Der Wirtschaftsförderer machte zugleich deutlich, dass aber auch in den Städten selbst noch viel Potenzial für die Mobilität der Bürger stecke. Gerade auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Spritpreise ließen sich die oft kurzen Wege in der Stadt kostengünstig mit dem Rad zurücklegen.
Text: Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz
Bild zur Meldung: TGZ Prignitz |v.l.: Christian Müller, stellvertretender Landrat und Christian Rose vom TGZ beim Ausprobieren der Fahrräder
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