Ab sofort erhältlich: Begleitband „Kriegergedächtnismale"
Begleitband „Kriegergedächtnismale in den Kirchen der Prignitz“ zur gleichnamigen Sonderausstellung „Kriegergedächtnismale in den Kirchen der Prignitz. Kontinuität oder Wandel nach 1945?“
In den evangelischen Kirchen des Landkreises Prignitz gibt es mehr als 300 Gedächtnismale für die Befreiungskriege 1813 bis 1815, die Reichseinigungskriege 1864, 1866 und 1870/71, den Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918 und den Zweiten Weltkrieg 1939 bis 1945. Während Kriegergedächtnismale auf Friedhöfen und im kommunalen Raum vergleichsweise gut erforscht sind, wurden die Gedächtnismale in den Gotteshäusern dagegen bislang nahezu übersehen.
Das Buch stellt ihre Entwicklungsgeschichte am Beispiel der Prignitz vor. Es wird gefragt, wer sie zu welchem Zweck gestiftet hat und welche Botschaften sie vermitteln. Dienten sie der Kriegs- und Heldenverherrlichung oder der Mahnung und Trauer? Wie wurde mit ihnen der Krieg in Friedenszeiten verarbeitet? Wer waren die Auftraggeber und Hersteller? Wie und wo wurden die Denkmäler im Kirchenraum präsentiert?
Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob nach 1945 bei der Gestaltung von Gedächtnismalen für den Zweiten Weltkrieg neue Wege in der christlichen Erinnerungskultur beschritten wurden. Lässt sich ein Unterschied zwischen Denkmälern ausmachen, die zu DDR-Zeiten bis 1990 entstanden sind, und denen, die danach angeschafft wurden? Nicht zuletzt wird der Umgang mit den alten Kriegergedächtnismalen nach 1945 beleuchtet.
Kriegergedächtnismale in Kirchen polarisieren. Das Buch möchte zur Aufklärung über diese schwierige Denkmalgruppe beitragen und so eine kritische, sachliche Aneignung befördern helfen.
Autorin ist die Kuratorin Dr. Sylvia Müller-Pfeifruck. Die 112 Seiten, mit Farbabbildungen, wurde herausgegeben vom Stadt- und Regionalmuseum und ist für 14,50 € im Perleberger Museum erhältlich. Bestellungen werden unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder E-Mail entgegengenommen und postalisch versendet.
Backgrounder
Sylvia Müller-Pfeifruck studierte Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. 1990 promovierte sie ebenda zu mittelalterlicher Glasmalerei.
Seitdem arbeitet sie freiberuflich als Bau- und Kunsthistorikerin in Berlin und Brandenburg. Durch zahlreiche Ausstellungen, Publikationen und Vorträge insbesondere zu den Denkmälern des Totenkronenbrauchs hat sie sich bundesweit einen Namen gemacht. Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg zeigte 2017 ihre Wanderausstellung "Totenkronen für Himmelskinder". Ihre neue Ausstellung „Kriegergedächtnismale in den Kirchen der Prignitz. Kontinuität oder Wandel nach 1945?“ stellt diese Denkmalgruppe erstmals exemplarisch einer breiteren Öffentlichkeit vor.
Bild zur Meldung: Stadt Perleberg | Aufgeschlagenes Band über die Kriegergedächtnismal in den Kirchen der Prignitz
Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.