Verabschiedung Sachbearbeiter Brandschutz Uwe Schleich
Nach über 30 Jahren als Sachbearbeiter Brandschutz wurde Uwe Schleich nun in den verdienten Ruhestand verabschiedet.
Aber natürlich nicht ohne noch einmal von den Ortsfeuerwehren der Stadt überrascht zu werden.
Stadtwehrführer Maik Müller stürmt am Vormittag in das Büro von Uwe Schleich, wo dieser in den letzten Zügen der Übergabe an seinen Nachfolger Christopher Martin liegt.
„Uwe, du bist nicht zu erreichen. Unser Perleberger Ortswehrführer hatte einen Unfall. Der Kommandowagen hat Totalschaden. Wir müssen zur Wache!“
Und so wie es all die Jahre war, überlegt Uwe Schleich auch an seinem letzten Tag nicht lange: schnappt sich Autoschlüssel und Jacke und eilt los. Dass vor dem Ordnungsamt ein Feuerwehrfahrzeug auf ihn wartet, dass ihn eigentlich zur Perleberger Wache bringen soll, nimmt er gar nicht wahr, springt in sein Auto und fährt los. Ein stehen gelassener Stadtwehrführer hinterher.
Auf dem Parkplatz der Perleberger Wache haben alle Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Perleberg Aufstellung genommen. Begrüßen „ihren“ Sachbearbeiter mit Martinshorn und Blaulicht.
Kopfschüttelnd steigt Uwe Schleich aus seinem Pkw. Mit allem hatte er gerechnet, sich schon auf der Fahrt gefragt, warum ausgerechnet ihm an seinem letzten Tag so ein Unfall passieren muss. Dieser war natürlich nur erfunden und der Grund ihn zur Perleberger Wache zu lotsen.
Hier wartete neben Bürgermeisterin Annett Jura und den Kameraden auch Ehefrau Anne. „Das du davon wusstest und nichts gesagt hast, dass werten wir noch einmal aus!“ meint Uwe Schleich zu seiner Frau. Die sieht das Ganze aber gelassen.
Stadtwehrführer Maik Müller bringt es in seiner Abschiedsrede auf den Punkt: „Lieber Uwe, heute ist es leider so weit und wir müssen uns von dir als Sachbearbeiter Brandschutz verabschieden. Das alle Ortsfeuerwehren mit ihren Fahrzeugen unter der Woche anwesend sind, zeigt welches Ansehen du in unseren Reihen genießt.“
Schleich hat in den vergangenen 30 Jahren einen Wandel der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren miterlebt, den es so wohl kein zweites Mal gibt. Es änderten sich die technischen Voraussetzungen, die persönliche Schutzausrüstung wurde novelliert, Gerätehäuser neu gebaut oder saniert und vieles mehr. „Aber auf dich konnten wir uns immer verlassen. Du warst so manches Mal der „Kitt“ der uns zusammenhielt.“ führt Müller aus.
Uwe Schleich war neben seiner Tätigkeit als Sachbearbeiter Brandschutz ebenfalls aktives Mitglied der Ortsfeuerwehr Perleberg. Den aktiven Dienst musste er aufgrund gesundheitlicher Probleme bereits einstellen. Aber er wird in der Alters- und Ehrenabteilung weiter aktiv bleiben. Ortswehrführer David Roß sagt aber mit einem Lachen: „Du denkst daran, erst wenn unser Siggi Timm deine Aufnahme in die Alters- und Ehrenabteilung genehmigt hat, darfst du mitmachen.“
Bürgermeisterin Annett Jura verabschiedete Uwe Schleich ebenfalls in den Ruhestand. „Du warst immer ein verlässlicher, ehrlicher Mitarbeiter, der von allen Kollegen geschätzt wurde.“ Sie dankte Schleich für sein langjähriges verantwortungsvolles Wirken für die Feuerwehren der Stadt Perleberg und wünschte ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute. Uwe Schleich hat in seiner Dienstzeit viele Bürgermeister kommen und gehen sehen, aber das Besondere: er hat unter einer Bürgermeisterin seinen Dienst bei der Stadt begonnen und beendet ihn nun wieder unter einer Bürgermeisterin.
Aber ganz kann er sich doch nicht von der Feuerwehr trennen in seinem „Un“-Ruhestand. Neben der Arbeit in der Alters- und Ehrenabteilung wird er auch den Förderverein der Ortsfeuerwehr Perleberg weiter unterstützen.
Und er hat sich zum V-Dienst einteilen lassen. Ortswehrführer David Roß übergab ihm dazu den passenden Helm. „Deine Helmnummer 40 ist jetzt eine Ehrennummer und du trägst sie natürlich weiter. Wir mussten aber deinen Helm für den Verpflegungsdienst bei zeitintensiven Einsätzen besonders kennzeichnen und haben dir links und rechts eine Bockwurst aufgeklebt. Denn du bist jetzt die sogenannte Bockwurstschleife.“ führt Roß aus. Lachend nahm Schleich den Helm entgegen.
Damit er sich dann von diesen Einsätzen erholen kann, bekam er von den Kollegen der Stadtverwaltung und den Kameraden der Ortsfeuerwehren eine „Rentnerbank“ geschenkt. „Die passt super in unseren Garten. Aber Lieferservice dorthin ist doch im Geschenk mit drin, oder?“
Auf seine gewohnt lockere Art verabschiedet sich Uwe Schleich aus einem Arbeitsleben als Sachbearbeiter Brandschutz in das Rentnerdasein.
Beate Mundt
Bild zur Meldung: Verabschiedung Sachbearbeiter Brandschutz Uwe Schleich
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Verabschiedung Sachbearbeiter Brandschutz Uwe Schleich (28. 01. 2021)
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