Aktionstag zum Tag des brandverletzten Kindes
Der bundesweite „Tag des brandverletzten Kindes“ findet jährlich im Dezember statt und rückt Unfallgefahren durch Verbrennungen und Verbrühungen in den Mittelpunkt.
Die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Perleberg unterstützten diesen Aktionstag, um Kinder vor Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen zu schützen, auf Unfallgefahren hinzuweisen und über Erste-Hilfe Maßnahmen zu informieren.
Sie hatten sich Kinder im Vor- und Grundschulalter in das Jugend- und Freizeitzentrum der Stadt Perleberg eingeladen, um ihnen praktisch viele wertvolle Tipps nahe zu bringen.
Die ersten und zweiten Klassen der Rolandschule Perleberg hatten einen aufregenden Morgen: Da qualmte es aus dem Keller des Jugend- und Freizeitzentrums, im Saal lief ein Mann mit Maske vor dem Gesicht und einer komischen Flasche auf dem Rücken und auf dem Rasen draußen spritze weißer Nebel.
All das gehörte aber zu den acht Stationen, die die Kameraden für die Kinder vorbereitet hatten, um sich und ihre Arbeit vorzustellen und den Kindern so die Angst zu nehmen. So war der Mann mit der Maske Kamerad Michael Schoon aus Perleberg, der den Kindern vorstellte wie ein Atemschutzgeräteträger im Einsatzfall aussieht und, das man sich vor ihm nicht hinter der Couch verstecken muss.
Auf dem Rasen erklärte Marvin Kordelle von der FF Spiegelhagen den Kindern die Funktionsweise eines Feuerlöschers. Wer sich traute, durfte auch mal selbst einen bedienen. „Da kommt eine ganze schön große, weiße Fontäne raus.“ staunten die Kinder.
Spannend wurde es dann im Keller des Jugend- und Freizeitzentrums. Andreas Bauer hatte die Dusche vernebelt, um den Kindern zu demonstrieren, wie wenig man in einem verrauchten Raum sieht. Er erklärte ihnen aber auch die Funktionsweise einer Wärmebildkamera. Damit können Personen oder Tiere in verrauchten Räumen gefunden und gerettet werden. „Voll cool.“ waren sich gerade die Jungs einig.
Wie beengend eine Fluchthaube ist, wurde dann an der nächsten Station erklärt.
Wer wollte, konnte diese mal aufsetzen. Sie dient dazu Menschen sicher aus verrauchten Bereichen zu führen. Für die Kinder war es eine spannende Erfahrung zu merken, wie eng es unter der Maske ist und wie sehr auch die Sicht eingeschränkt wird.
Christian Haertel von der FF Perleberg erklärte den Kindern das Wichtigste zum Thema Erste Hilfe. Unterstützt wurde er dabei von Jessika Muhs vom Kreisjugendring. Sie hatte dank Kunstblut schwere Schnittwunden an den Unterarmen. Die Kinder konnten selbst die Wunde abdecken und einen Verband anlegen. Vorhandene Erste Hilfe Kenntnisse wurden so noch einmal aufgefrischt. Genauso wie das Wissen rund um den Notruf. Madeleine Gerloff von der FF Groß Buchholz erklärte nicht nur die fünf W-Fragen noch einmal, sondern die Kindern konnten mit Hilfe der internen Telefonanlage des Hauses die Leitstelle, in diesem Fall einen Kameraden in einem anderen Büro, anrufen und mit dem „Disponenten“ sprechen.
Die Station von David Roß und Joachim Jahrow befasste sich mit dem richtigen Anzünden eines Streichholzes oder einer Kerze. Gerade in der Weihnachtszeit ist hier die Gefahr groß, dass es durch falschen Umgang zu Brandverletzungen, aber auch zu Bränden kommen kann. Gemeinsam wurde deshalb geübt, wie ein Streichholz richtig entzündet wird.
Zum Schluss konnten sich die Kinder dann noch über die Feuerwehrtechnik informieren. Die Kameraden hatten ihr Löschgruppenfahrzeug mitgebracht.
In einer zweiten Runde kamen am späteren Vormittag noch die „Eichhörnchen“ und „Wackelzähne“ der AWO Kita und die Kinder der Schule an der Stepenitz und nahmen am Aktionstag teil. Alle Kinder waren sich einig, dass es ein toller Vormittag war.
Doch der Ausflug der Kinder in das Jugend- und Freizeitzentrum hat einen ernsten Hintergrund: Laut Paulinchen e.V., der Initiative für brandverletzte Kinder, müssen allein in Deutschland jedes Jahr mehr als 30.000 Kinder mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden, 6.000 von ihnen müssen aufgrund ihrer schweren thermischen Verletzungen sogar ins Krankenhaus.
„Mit dem Aktionstag wollen wir aufklären, damit es gar nicht erst zu Unfällen oder Bränden kommt. Das war unsere zweite, aber sicher nicht unsere letzte Teilnahme heute. Es ist besser, aufzuklären, als dass Kinder die Folgen eines einzigen unbedachten Augenblicks ein Leben lang mit sich tragen müssen“, so Stadtwehrführer Maik Müller.
Ein herzliches Dankeschön richtet er an alle Kameraden der Orstwehren der Stadt Perleberg, die diesen Tag unterstützt haben. Denn nicht nur vor der Veranstaltung hatten die Perleberger Kameraden einen Einsatz, auch während des Aktionstages mussten sie noch eine Ölspur im Stadtgebiet beseitigen.
Beate Mundt
Bild zur Meldung: Aktionstag zum Tag des brandverletzten Kindes
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Aktionstag zum Tag des brandverletzten Kindes (06. 12. 2019)
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