Erinnerunsgblättchen Nr. 67 für Carl Schlomka anlässlich des 125. Todestages
Carl Ludwig Theodor Schlomka erblickte 1821 in Perleberg das Licht der Welt. Sein Vater war zu dieser Zeit Prediger an der St. Jacobi-Kirche. Als dieser 1831 zum Superintendenten der Diözese Straßburg bestellt wurde, hieß es für die Familie, die Zelte in Perleberg abzubrechen. Carl wurde auf das berühmte Joachimtal‘sche Gymnasium in Berlin geschickt und studierte anschließend Jura. Berufserfahrung sammelte der junge Mann in Erfurt und Königsberg, wo er sich zum Fachmann für Handelsrecht spezialisierte.
Als das Reichsgericht in Leipzig am 1.10.1879 seine Arbeit aufnahm, war der anerkannte Jurist Carl Ludwig Theodor Schlomka vom ersten Tage an mit dessen Gestaltung, mittlerweile als „Reichsgerichtsrath“, befasst. Sein Senatseintritt ist für den 1.10.1879 dokumentiert, sein Senatsaustritt für den 1.11.1889. Er starb vor 125 Jahren am 22.11.1894 in Leipzig.
Auf der Rückseite des Erinnerungsblättchens wird das Hauptgebäude der Landkreisverwaltung in der Berliner Straße 49 vorgestellt, das sich heute keineswegs in ursprünglicher Planung – jedoch vorbildlich saniert – präsentiert. Der Bauplan stammt von Maurermeister C. Engel. Es sind nur wenige Veränderungen seit seiner Errichtung 1863 vorgenommen worden, die jedoch von großem Sachverstand der verantwortlichen Bauunternehmer zeugen, so 1878 der Saalanbau durch Maurermeister F. Vogel und der rechte Anbau, einst mit Holzveranda, 1895 von Bauunternehmer M. Viereck. Untrennbar mit dem Landratsgebäude sind der Landrat Julius von Jagow (1860-1895) und dessen Sohn Traugott von Jagow (1895-1907) verbunden, die im Kreise Westprignitz zahlreiche Entwicklungen beförderten, so u.a. den Ausbau des Verkehrsnetzes sowie das Augenmerk auf die kulturhistorischen Werte in der Region (Seddin, Museum Havelberg) lenkten.
Bild zur Meldung: Bildausschnitt vom Erinnerungsblättchen von Carl Schlomka
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