Festveranstaltung 150 Jahre FF Perleberg
Das ganze Jahr stand in Perleberg bereits unter dem Zeichen des 150jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Perleberg.
Nach der Eröffnung des Jubiläumsjahres im Januar, dem Spaßwettkampf im April und der feierlichen Fahnenweihe im August sollte nun mit der Festveranstaltung am Freitagabend der vorerst letzte Höhepunkt gesetzt werden.
Der Abend stand unter dem Motto: einmal auch der Wehr zur Ehr´.
Zu den zahlreichen Gratulanten an diesem Abend gehörten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von Perleberger Unternehmen und Sportvereinen.
Befreundete Hilfsorganisationen waren ebenfalls zugegen.
Außerdem waren Vertretungen befreundeter Wehren aus dem Landkreis Prignitz und der FF Schöningen (Niedersachsen) gekommen.
Rund 120 Gäste konnte Kamerad Uwe Schleich, der durch den Abend führte, herzlich begrüßen.
Zahlreiche Grußworte wurden an diesem Abend an die Kameraden der Feuerwehr Perleberg gerichtet.
In seiner Rede ging der Perleberger Ortswehrführer Christoph Böhrnsen auf die Geschichte der Wehr ein, die mit der Gründung vor beachtlichen 150 Jahren begann.
Von Feuerhorn und Pferdefuhrwerk zu modernster Ausstattung und Frauen im Einsatz: Die Historie der Perleberger Feuerwehr ist von vielen Veränderungen geprägt.
"Für die Feuerwehr braucht man gute Technik, eine sehr gute Ausbildung sowie Kameradschaft, Freundschaft und Vertrauen.“ sagt er in seinem Grußwort und ist sichtlich stolz auf „seine“ Truppe.
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Perleberg – das bedeutet mehrere Generationen Engagement und freiwilliger persönlicher Einsatz zum Schutz von Leib und Leben sowie Hab und Gut der Bürger gratulierte Bürgermeisterin Annett Jura auf dem Festakt im Hotel Deutscher Kaiser.
Karl Heinz Schröter, Minister für Inneres und Kommunales der Landesregierung, führte aus: „Ich verneige mich vor den Leistungen, die von Menschen wie Ihnen in der Vergangenheit und Gegenwart für die Allgemeinheit erbracht wurden. Ich spreche Ihnen meinen großen Dank und meine Wertschätzung für den geleisteten Einsatz der derzeitigen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und all ihrer Vorgänger aus“.
Die Feuerwehr würde einen unbezahlbaren Dienst für die Allgemeinheit leisten und sei ein zentraler Bestandteil einer gut funktionierenden Gefahrenabwehr, nicht nur in Perleberg, denn auch amtsübergreifend sind die Kameraden und Kameradinnen im Einsatz. „Die Frauen und Männer setzen bei ihren Einsätzen auch die eigene Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel“, sagte Schröter. Auch in der Jugendarbeit würde die FF Perleberg mit 33 Kindern in der Kinder- und Jugendfeuerwehr Herausragendes leisten.
Bürgermeisterin Annett Jura bekundete: „Die Stadt Perleberg ist stolz auf ihre Freiwillige Feuerwehr. Die Kameraden verdienen für ihren Einsatz, den sie getreu dem Motto Gott zur Ehr´, dem Nächsten zur Wehr ausüben, allerhöchsten Respekt.“ Jura listete aufsehenerregende Einsätze auf und ist überzeugt, dass man sich auch künftig auf die professionelle Hilfe der Perleberger Kameraden verlassen kann. Bereits einhundert Einsätze wurden in diesem Jahr von den Kameraden absolviert. Darunter ein arbeits- und zeitintensiver Gefahrguteinsatz in einem Betrieb zur Fleischerzeugung im Ortsteil Quitzow. Erst kurz vor der Festveranstaltung lief eine weitere Alarmierung zum 101. Einsatz auf: Einsturz Hauswand nach Explosion.
Dies zeigt einmal mehr, dass die Arbeit der Feuerwehr gerade in den letzten Jahren immer vielfältiger geworden sei, führten die Redner aus.
Nur den ‚roten Hahn‘ abzuwehren reiche schon lange nicht mehr.
Heute begegneten den Einsatzkräften ganz neue Herausforderungen.
Alle waren sich darin einig, dass es wichtig sei, dass die Feuerwehren dafür gewappnet und angemessen ausgestattet sind.
Das Ehrenamt Feuerwehr gehe weit über das übliche Maß hinaus kam an diesem Abend immer wieder zum Ausdruck. Unplanbar die Einsätze, zu jeder Tages- und Nachtzeit, 365 Tage im Jahr.
Eindrucksvoll stellte dieses wichtige Ehrenamt der Feuerwehrfilm von Jens Nehring in den Mittelpunkt, der an diesem Abend „uraufgeführt“ wurde.
Stark gewandelt hat sich auch ein weiterer Aspekt der Feuerwehrarbeit.
Die Perleberger Feuerwehr investiert immer mehr in die Nachwuchsarbeit.
Während die Jugendfeuerwehr längst etabliert ist, gibt es seit einigen Jahren auch eine Kinderfeuerwehr – somit sollte es auch in der Zukunft ausreichend freiwillige Feuerwehrleute in der Rolandstadt geben.
Neben der materiellen Ausrüstung ist es aber auch von großer Bedeutung, dass den Freiwilligen für ihr uneigennütziges Engagement regelmäßig gedankt wird.
Eine sichtbare Anerkennung für ihre Arbeit stellten die Beförderungen, Auszeichnungen und Ehrungen des Abends dar.
Herausragende Leistungen, herausragende Ehrungen:
Minister Schröter verlieh den Kameraden Pascal Hanitzsch für 10jährige, Christian Haertel und Maik Müller für 20jährige und Kamerad Uwe Schleich für 40jährige Pflichterfüllung im aktiven Feuerwehrdienst die Urkunde und das Abzeichen für Treue Dienste in der entsprechenden Stufe.
Stadtwehrführer Maik Müller beförderte zudem Toralf Dröse zum Brandmeister und die Kameraden Ralf Arnoldt sowie Thomas Gäde zum ersten Hauptbrandmeister.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Prignitz e.V. Holger Rohde würdigte hervorragende Verdienste mehrerer Kameraden. Jan Geisler, Franka Arnoldt, Stefan Wolter und Martin Holländer erhielten als Anerkennung ihres vorbildlichen Engagements in der Freiwilligen Feuerwehr Perleberg das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverband Prignitz in Bronze.
Frank Kliem, Vizepräsident des Landesfeuerwehrverband Brandenburg e.V., war ebenfalls nicht mit leeren Händen gekommen.
Das Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze erhielten Thomas Gäde und David Roß aus seinen Händen an diesem Abend.
Er zeichnete zudem Siegfried Timm, der schon seit 67 Jahren den Feuerwehrrock trägt, und Andreas Rohloff, Vorsitzender des Fördervereins der FF Perleberg, für ihre Leistungen im Jubiläumsjahr mit einem Präsent aus.
Mit den Worten „Geh doch mal zur Seite alter Mann“ gab es dann einen überraschenden Wechsel der Moderation auf der Bühne.
Der stellvertretende Stadtwehrführer Olaf Kordelle übernahm das Wort von Uwe Schleich.
Er durfte sich solche Worte gegenüber dem Kameraden Schleich erlauben, gehen sie doch bereits seit Jahrzehnten den Weg bei der Feuerwehr zusammen.
Kordelle sprach in seiner folgenden Laudatio vom Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr. Es ist ein anspruchsvolles Ehrenamt. Ein hoher zeitlicher Aufwand, Sachverstand, körperlicher Einsatz und oft auch unmittelbare Gefahr sind damit verbunden. Jeder packt mit an, keiner stellt sich in den Vordergrund – man hilft gemeinsam.
Dafür braucht es viele einzelne Persönlichkeiten, die diesen Dienst tun, führte Kordelle aus.
Eine dieser Persönlichkeit ist Uwe Schleich. Nicht nur, dass er seit 40 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr tätig ist, er bildete sich auch stets weiter und übernahm als Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Perleberg und als Kreisbrandmeister des Landkreis Prignitz Verantwortung.
An diesem Abend wurde Uwe Schleich für seine hervorragenden Leistungen im Feuerwehrdienst mit dem Ehrenzeichen in Silber des Deutschen Feuerwehrverband ausgezeichnet.
Beate Mundt
Bild zur Meldung: Festveranstaltung 150 Jahre FF Perleberg
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Festveranstaltung 150 Jahre FF Perleberg (19. 10. 2019)
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