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Archäologischer Abend im Museum zu einer weiteren Forschungsgrabung am Königsgrab von Seddin

22. 08. 2019

Arbeitersiedlung oder Herrschaftssitz?  

 

Der Großgrabhügel von Seddin, im 9. Jh. v. Chr. errichtet, ist der größte erhaltene Grabhügel der Bronzezeit im nördlichen Mitteleuropa. Die weitgehend abgetragenen Grabhügel im gegenüberliegenden „Wickboldschen Wäldchen“ lieferten vor über hundert Jahren ebenfalls bedeutende Funde aus der jüngeren Bronzezeit.

 

In den letzten Jahren konnte mit regionaler Unterstützung und durch die Finanzierung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg sowie des Landkreises Prignitz und in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum das Areal kleinräumig erkundet werden.  In diesem Jahr erhält das Grabungsteam weitere großzügige Unterstützung: durch die Stadt Perleberg und den Förderkreis Prignitzer Museen e.V.

 

Existierte auch eine Siedlung mit Häusern, Arealen für Handwerker oder gesonderte Wirtschaftsareale im unmittelbaren Umfeld des Königsgrabes? Was verbirgt sich noch alles unter den Seddiner Äckern und Wiesen? Das will Dr. Immo Heske vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen wissen, ebenso die Kollegen im Land Brandenburg mit dem Landesarchäologen Prof. Dr. Franz Schopper, dem Erforscher der Grabhügel, Dipl.-Prähistoriker Jens May und dem Kreisarchäologen Kay Richter.

 

Studierende verschiedener deutscher Universitäten erschließen vom 19. August bis zum 6. September das Grabungsareal mit ausgewählten kleinen archäologischen Fenstern. Die Archäologen wissen noch nicht, ob der „König“ daselbst residierte, oder ob hier die Arbeiter lebten, welche die mächtigen Grabhügel errichteten. Zu den ersten Ergebnissen zählt, dass die Siedlungsspuren zeitgleich mit dem Königsgrab zu datieren sind. Zahlreiche Pfosten deuten auf Häuser hin, ebenso wie Werkplätze und steinerne Produktionsanlagen auf eine mögliche Metallverarbeitung vor Ort.

 

Die Studierenden berichten am Mittwoch, 28. August ab 18 Uhr auf dem Museumshof, Mönchort 7-11 in Perleberg, in lockerer Runde über erste Erkenntnisse, über eventuelle Funde und Befunde. Gegrilltes und Getränke werden gegen Entgelt gereicht. Der Eintritt ist frei.

 

Die durch die Ausgrabungen gewonnenen wissenschaftlichen Daten und Informationen dienen schlussendlich der musealen und touristischen Erschließung des „Archäologischen Parks Seddin“ als Teil der Zentralen Archäologischen Orte (ZAO) der „Zeitschätze Prignitz“.

 

Bild zur Meldung: Dr. Immo Heske, Uni Göttingen | Grabung der Uni Göttingen in Seddin im Jahr 2018

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