Erinnerungsblättchen für Hans Caspar von Platen
Vor 340 Jahren erblickte am 9. November 1678 Hans Caspar von Platen in Rosenhagen das Licht der Welt. Nach Groß Buchholz, Quitzow und Schönfeld bekommt nun ein weiterer Ortsteil der Kreisstadt Perleberg ein Erinnerungsblättchen für einen bedeutenden Menschen. Die Rückseite enthält Angaben zur Dorfgeschichte.
"Der Adlige stand schon im vergangenen Jahr auf der Jahresplanung 2018 für die Erinnerungsblättchen", wie Martina Hennies vom Sachbereich Kulturförderung, Kulturpflege und Tourismus wissen lässt, denn seine Lebensgeschichte ist eine ganz außergewöhnliche Reise, die ihn bis nach Kopenhagen führte. Dieses Schicksal passt zudem ganz besonders zum diesjährigen Kulturlandthema „Europa“. Thematisiert werden in der Lebensbeschreibung die Verbindungen der Adelsfamilien in ganz Europa, der Nordische Krieg, Aufstieg und Fall des Generalkriegskommissarius in Diensten des Dänischen Königs. Die Recherchen führten ins Stadtarchiv Aabenraa bis zum Königlich Dänischen Militärarchiv.
Hans Caspar von Platen kam nach 13-jähriger Festungshaft in Kopenhagen 1726 nach Rosenhagen zurück und starb dort wenige Monate später im Alter von 48 Jahren. Umso erfreulicher ist die Sanierung seiner Grabstelle, wie Martina Hennies bemerkt, denn als die Bearbeitung des Erinnerungsblättchens vor einigen Monaten begann, war der Grabstein noch dicht bemoost und die Inschrift kaum lesbar. Die Rosenhagener haben Grund genug, auf die Sanierung der Dorfkirche mit neuem Turm und die prominente Grabstelle stolz zu sein. Ob der in Ungnade gefallene Hans Caspar von Platen tatsächlich Kriegsgelder unterschlug, ist in Anbetracht seiner großen Lebensreise bis an den dänischen Hof und wieder zurück eine Frage, die wohl keine gerechte Antwort bekommt.
Das 59. Erinnerungsblättchen ist kostenfrei in der Perleberger Stadtinformation am Großen Markt 12 ab sofort erhältlich.
Text: Martina Hennies, Stadt Perleberg
Bild zur Meldung: Dr. W. Hennies | Ganze Grabplatte von Platen
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