Neues Erinnerungsblättchen von Johann Rau erschienen
Am 24. Februar jährt sich der Todestag des Perlebergers Johann Rau zum 285. Mal. Einen Monat später wäre auch sein 345. Geburtstag ein Anlass für ein Erinnerungsblättchen, das jetzt in der Perleberger Stadtinformation erschienen ist. Wer war Johann Rau? Wer denkt dabei nicht an Anna Rhauen, zweite Ehefrau des Bürgermeisters Matthias Hasse, denn die Endung „–en“ war in zurückliegenden Jahrhunderten die weibliche Namensform. So gab es in Perleberg, wie es an manchen Spruchbalken nachzulesen ist, die Grabowen, die Schultzen usw.
Johanns Vater Joachim war Diakon (Pfarrer) in Perleberg und brachte den Sohn Johann ebenfalls in die Richtung, Theologie zu studieren. Der 27jährige wurde Diakon und kurze Zeit später Archidiakon an der Kirche St. Nicolai in Berlin. Das Gotteshaus, nach 1230 erbaut und mit wertvollen Epitaphien und Ausstattungsstücken wie einem Barockaltar (1715), ausgeschmückt, war Wirkungsstätte des Kirchenlieddichters Paul Gerhard, der als Pfarrer 1657 bis 1667 dort tätig war. Der bedeutende Pietist Philipp Jacob Spener war zwischen 1691 und 1705 Propst an St. Nikolai. Seit 1728 war Johann Rau Propst von Berlin an St. Nikolai. Er starb wenige Wochen vor seinem 60. Geburtstag am 24.2.1733 in Berlin.
Auf der Rückseite des Erinnerungsblättchens wird das Perleberger Kloster St. Anna beschrieben, das Johann Rau sicher in Kindertagen gesehenen haben wird. Zu seiner Zeit war es bereits durch die Reformation säkularisiert, das heißt, es war ein Armenstift und im langsamen Niedergang. An seine Stelle wurde Mitte des 19. Jahrhunderts das Gymnasium gebaut, welches seit 1992 den Namen des Pietisten Gottfried Arnold (1666- 1714) trägt, welcher Johann Rau (1673-1733) als Zeitgenosse zweifelsfrei bekannt gewesen sein muss.
Text: Martina Hennies, Stadt Perleberg
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