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Forschungsergebnisse der Grabungen am Königsgrab Seddin

Perleberg, den 19. 02. 2018

Fortsetzung der Jahresvortragsreihe 2018 des Stadt- und Regionalmuseums am Donnerstag, 22.02.2018 um 19.00 Uhr

 

Neue Forschungsergebnisse der Grabungen am Königsgrab Seddin und in den Wickboldschen Tannen mit Jens May, Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

 

Das Königsgrab von Seddin gilt als die bedeutendste Grabanlage des 9. Jh. v. Chr. im nördlichen Mitteleuropa. Der gewaltige Grabhügel besitzt einen Durchmesser von ca. 62 m und war ursprünglich etwa 9 m hoch. Die bereits 1899 entdeckte Grabkammer enthielt mehr als 40 Gegenstände, darunter eine bronzene Amphore und ein Schwert. In der Grabkammer wurden ein Mann und vermutlich zwei Frauen bestattet. Die Grabkammer kann noch heute besichtigt werden.

 

Die archäologischen Forschungen am Königsgrab und in seinem Umfeld wurden auch 2017 fortgesetzt. In den Wickboldschen Tannen erfolgte die Nachuntersuchung eines Grabhügels, der als Standort des bereits 1888 entdeckten Grabes mit bronzenem Schwert in Frage kam. Anhand einer einzigen Tonscherbe kann nun als sicher gelten, dass sich dort tatsächlich das legendäre Grab befunden hat, von dem leider fast nichts mehr erhalten ist. Wegen seiner vor 130 Jahren gehobenen Funde gilt es als Gegenstück des Königsgrabes.

 

Am Königsgrab selbst konnte in einem langen Schnitt an der nordwestlichen Seite des Grabhügels erstmalig ein gut erhaltenes mehrlagiges Steinpflaster freigelegt werden. Ein kleinerer Schnitt im Norden des Hügels zeigt eindrucksvoll, dass er sehr wahrscheinlich unter Verwendung von Körben aufgeschichtet wurde. Der Grabhügel besteht aus wechselnden Lagen von Sand und Steinpflastern und stellt deshalb ein herausragendes Zeugnis bronzezeitlicher Baukunst dar. Am Königsgrab treffen monumentales Bauen, Raumgeometrie und Ritualnutzung wie an keinem anderen bronzezeitlichen Ort Brandenburgs aufeinander.

 

Der Eintritt beträgt 5,- Euro, ermäßigt 3,- Euro.

 

Bild zur Meldung: Öffentliche Grabungsführung am 3. August 2017 mit Jens May

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.


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