24-Stunden-Dienst bei der Jugendfeuerwehr Perleberg
Ein lauter Piepton schallt durch das Feuerwehrgerätehaus und signalisiert so, dass wieder einmal irgendwo die Feuerwehr gebraucht wird.
Schnell sind die Fahrzeuge besetzt und verlassen die Fahrzeughalle auf dem Weg zum Einsatzort.
Doch diejenigen, die auf diesen Fahrzeugen sitzen, sind nicht dieselben, die sonst Brände löschen und bei Verkehrsunfällen vor Ort sind.
Nicht nur die Gesichter sind andere, auch die Kleidung wechselt von Schwarz mit gelbem Helm zu Blau mit Orange: die 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr Perleberg ist in vollem Gange.
Von Freitagabend bis Samstagabend veranstaltete die Jugendfeuerwehr Perleberg am Wochenende von Freitagabend eine großangelegte Übung.
Zweck dieser Veranstaltung ist es, den Jugendlichen den Alltag in einer Feuerwache der Berufsfeuerwehr näher zu bringen.
Die 10 Jugendlichen und ihre Betreuer trafen sich am Freitagabend zum Dienstantritt im Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Perleberg.
Nachdem die Nachtlager bezogen waren, wurde gemeinsam zu Abend gegessen. Danach ging es mit Fahrzeugkunde und praktischen Übungen auf den Parkplatz der Feuerwehr weiter.
Doch wie im wahren Leben einer Berufsfeuerwehr ließ der erste Einsatz nicht lange auf sich warten. Dieser führte in die Karl-Liebknecht-Straße. Eine vermisste Person war gemeldet worden.
Die Jungkameraden begannen nach dem Eintreffen und Erkunden der Einsatzlage sofort routiniert mit dem absichern des Geländes und der Suche nach der vermissten Person. Diese gestaltete sich zwar zunächst schwierig, war dann aber letztendlich doch von Erfolg gekrönt.
Nachdem Einrücken und wiederherstellen der Einsatzbereitschaft wurde die verbleibende Freizeit durch die Jugendlichen selbst gestaltet, bevor es um 22 Uhr hieß ab in die Betten.
Es ist weit nach Mitternacht und in der Feuerwache Perleberg brennt immer noch Licht.
Eigentlich sind die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Perleberg hundemüde, doch der Funkmeldeempfänger ruft zum nächsten Einsatz.
Gebäudebrand groß im Schwarzen Weg in Perleberg. Alle rein in ihre Feuerwehrsachen, doch beim Aufsteigen auf die Fahrzeuge dann die Entwarnung: es war nur ein Fehlalarm. Alle zurück in die Schlafsäcke. Doch mit der Nachtruhe war es erstmal vorbei, denn jetzt waren alle hellwach.
Nicht so am Samstagmorgen 7:00 Uhr beim Wecken. Da waren beim anschließenden Frühstück doch einige ziemlich unausgeschlafene Gesichter dabei.
Am Vormittag standen für die Jugendlichen weitere Ausbildungseinheiten im Umgang mit Leitern oder die Festigung der Erste-Hilfe-Kenntnisse auf dem Dienstplan.
Mehrere Einsatzszenarien wie die Rettung einer Katze aus dem Baum, einen Verkehrsunfall mit verletzter Person sowie eine Waldbrand folgten im Laufe des Tages.
Zum Abschluss des 24-Stunden-Dienstes lobte der Perleberger Jugendwart Patrick Kludas das vorbildliche und kameradschaftliche Miteinander der Jugendlichen.
Eine ganze Schicht lang wie „die Großen“ realistische Feuerwehreinsätze bewältigen und nebenbei noch Ausbildungsdienst ist ganz schön anstrengend, stellten die Jugendlichen fest.
Die Einsätze aber waren speziell auf die Jugendfeuerwehr zugeschnitten und wurden vom Jugendwart und seinen Ausbildern vorbereitet und durchgeführt.
Und sie wurden so über die 24 Stunden verteilt, damit alle Jugendlichen zum Zug kamen.
Am Samstagabend dann endlich der „Schichtwechsel.“ Die meisten Florianjünger waren trotz der vielen Action und des Spaßes jetzt froh, nach Hause zu kommen und ein wenig Schlaf nachzuholen.
„Die Jugendlichen sollen die Abläufe bei einem Einsatz verinnerlichen. Denn die meisten von ihnen wollen irgendwann auch bei richtigen Einsätzen dabei sein und Leben retten“, so Jugendwart Patrick Kludas.
„Die Jugendfeuerwehr stellt die wichtigste Nachwuchsquelle unserer Feuerwehr dar. Gut ausgebildete und vor allem motivierte Nachwuchskräfte für unsere Einsatzabteilung sind das Ergebnis guter Jugendarbeit.“
Beate Mundt
Bild zur Meldung: 24-Stunden-Dienst bei der Jugendfeuerwehr Perleberg
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24-Stunden-Dienst bei der Jugendfeuerwehr Perleberg (02. 09. 2017)
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