Erinnerungsblättchen für Eleonore Dörner erschienen
Am 08.06. jährt sich der 20. Todestag der Literaturwissenschaftlerin Eleonore Dörner, der das 45. Erinnerungsblättchen der Stadt Perleberg gewidmet ist.
Eleonore Antoinette Susanne Benary kam am 20.11.1912 in Perleberg auf die Welt. In ihrer Familie trafen jüdische, katholische, hugenottische und lutherische Traditionen zusammen. Da ihr Vater Offizier war, stand 1918 ein Umzug nach Karlsruhe an, dem weitere folgten. Eleonore studierte u.a. bei Martin Heidegger und promovierte an der Universität Greifswald über deutsche Mystik. Die Tätigkeit ihres Ehemannes Friedrich Karl Dörner führte das Paar 1938 über Istanbul auf verschiedene Ausgrabungen. Bei den Archäologen und einheimischen Ausgrabungshelfern erlangte sie große Wertschätzung. Schließlich beherrschte sie neun Sprachen! Ihr Metier war das Erzählen und Schreiben. Sie agierte sicher im Radio, auf Kolloquien sowie in wissenschaftlichen Veröffentlichungen, ihre Zuhörer waren fasziniert von ihrer am Gegenüber interessierten Art. Den kurzen Abriss über das Leben von Eleonore Dörner für das Erinnerungsblättchen besorgte ihre Enkelin, Frau Prof. Henrike Lähnemann, welche derzeit an der Universität Oxford Mediavistik lehrt. Eleonore Dörner hätte sich über den länderübergreifenden Brückenschlag in ihre Geburtsstadt sicher gefreut.
Auf der Rückseite des Blättchens wird die ehemalige Höhere Töchterschule vorgestellt, welche vor 110 Jahren an der Buhne eingeweiht wurde. Es war ein moderner Schulbau, in dem Reformgedanken ausreichend Platz eingeräumt wurde. Architekt war der Düsseldorfer Otto Herold. Er gewann den ausgelobten Wettbewerb. Perleberger Bauunternehmer führten den auf Zuwachs konzipierten Bau aus. Hier wurden ausschließlich Mädchen der Bürger unterrichtet. Freilich änderten sich die Zustände im Verlaufe der Jahre. Die EOS „Goetheschule“ ist dabei auch nur ein vergangenes Kapitel. Mit besonderer Zuwendung lernen hier seit 1982 Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf.
Das Erinnerungsblättchen wurde dankenswerterweise vom Bürgerverein Perleberg e.V. finanziert und ist ab sofort in der Stadtinformation Perleberg erhältlich.
Text: Martina Hennies, Stadt Perleberg
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