Rathausgalerie zeigt: „Eichkater – kleiner Liebling“
Vom 27.1. bis 17.3. zeigt Didier Bodot, Wissembourg seine Naturfotografien
Behände springt der kleine Vierbeiner ohne Mühe von einem schwankenden Ast zum nächsten, wagemutig ohne Zögern. Hält der Zweig seine geringe Körperlast nicht, ist der Kletterer schon wieder fort. Stamm hoch, Stamm runter. Da, plötzlich auf dem Erdboden ein paar Sprünge, und wieder hinauf in die Höhe. Man könnte stundenlang zusehen. Doch an Publikum denkt der kleine Artist nicht. Deshalb ist sein Erscheinen so überraschend. Für Sekunden kann man seinem Klettern zusehen, dann ist er wieder verschwunden.
Die Aufnahmen des Naturfotografen Didier Bodot sprechen von unendlicher Geduld, von langem auf Der-Lauer-Liegen im getarnten Beobachtungsposten. Auf manchem Bild verrät eine verführerisch platzierte Nuss dann doch den Spaß, den sich der Fotograf mit dem kleinen Kerl erlaubt hat: das Leckerchen genau vor der Kamera in eine Baumspalte eingeklemmt, hat den Kleinen dann doch gelockt. Das circa 330 Gramm wiegende Wildtier liebt als Kulturfolger die menschliche Nähe in Parks und Gärten, bedient sich am Nußstrauch, herunter gefallenen Walnüssen und mitunter am Vogelfutter. Wie Bodot erzählt, gehören auch frische Nadelspitzen, Zapfensamen und Rinden zum Speiseplan des Nagers. Er ist mit Appetit auf Knospen und Triebe allerdings kein Vegetarier, sondern auch als Nesträuber unterwegs.
Seine sitzende Körperhaltung, wenn er die Bissen mit seinen Vorderpfötchen festhält und daran knabbert, erweckt in vielen Menschen Entzücken. Sein buschiger Schwanz liegt dabei, an den Rücken geschmiegt, auf dem Köpfchen. Diesen benutzt das Hörnchen als Ruder beim Flug durch die Wipfel oder während seiner Winterruhe zum Wärmen in seinem Kober. Das Tier erlebt durch die Jahreszeiten Fellwechsel, die Farbnuancen reichen von rot bis schwarz. Die winzigen Ohren sind von feinen Haarpinseln gekrönt.
Der Anblick des Tieres Sciurus vulgaris bereitet Freude, womöglich gerade deshalb, weil es einen kurzen Impuls der Lebendigkeit vermittelt. Die Energie des kleinen Kerls überträgt sich unwillkürlich, was wohl dessen uneingeschränkte Beliebtheit bei den Menschen erklärt.
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