Sachsen zeigen sich begeistert vom Erfolgsmodell „RWK“
Interkommunaler Austausch Sachsen - Brandenburg
Städtebund Silberberg – Regionaler Wachstumskern Prignitz
Die Bürgermeister der erzgebirgischen Städte Schneeberg, Bad Schlema, Lauter-Bernsbach, Lößnitz sowie der Oberbürgermeister der großen kreisangehörigen Stadt Aue besuchten vom 03.11. bis 04.11.2016 den Regionalen Wachstumskern Prignitz. Die sächsischen Städte Aue, Bad Schlema, Lößnitz, Lauter-Bernsbach, Schneeberg und Schwarzenberg bilden zusammen den Städtebund Silberberg. Schwerpunktthemen des Treffens waren Wirtschaftsförderung, Tourismus, Fachkräftesicherung und Infrastruktur.
Die Idee zum Treffen hatten Perlebergs Bürgermeisterin Annett Jura und Ingo Seifert, Bürgermeister der Stadt Schneeberg. Sie hatten sich im vergangenen Jahr bei einem Bürgermeisterseminar in Bautzen kennengelernt und ausgemacht, dass die Bürgermeister aus dem Erzgebirge sich mal anschauen, wie interkommunale Kooperation in Brandenburg funktioniert. Regionale Wachstumskerne gibt es in Sachsen nicht. Entsprechend neugierig war man auf die Erfahrungen der Brandenburger. Der Städtebund Silberberg – ist ein freiwilliger Zusammenschluss, die nicht durch Landesmittel befördert wird. Ein Umstand, den die Sachsen gern ändern würden. Sie zeigten sich sehr erstaunt, von dem, was Sie im RWK zu sehen bekamen. „Wir dachten, fahren wir mal aufs Land. Mal sehen, was wir da außer Windrädern und ein bisschen Landwirtschaft zu sehen bekommen“, so der Bürgermeister aus Bad Schlema bei der Pressekonferenz. „Wir sind wirklich überrascht worden. Von Minute zu Minute merkten wir, dass wir mit völlig falschen Vorstellungen losgefahren waren. Wie eng hier Verwaltung und Wirtschaft miteinander kooperieren, ist beneidenswert und dass das Land das Ganze noch mit Fördermitteln unterstützt, das hat uns echt begeistert. Hier kann Sachsen noch von Brandenburg lernen.“, resümierte Schneebergs Bürgermeister Ingo Seifert beim Abschied.
Gefragt nach der Motivation zur Durchführung des Treffens meinte Perlebergs Bürgermeisterin Jura: „ Unser Antrieb für ein Treffen war zum einen die Neugier der sächsischen Bürgermeister in Hinblick auf unsere RWK-Arbeit, zum anderen bin ich davon überzeugt, dass es wichtig ist, auch über den Tellerrand hinaus zu schauen, um neue Impulse zu bekommen. Zum Beispiel auch für das Mittelzentrum Perleberg/Wittenberge. Wir haben uns vorgenommen, dass dies nur der Anfang vom Erfahrungsaustausch gewesen sein kann. Wir freuen uns schon auf die Einladung zum Gegenbesuch.“
Karstädts Bürgermeister Udo Staeck zeigte sich besonders beeindruckt von der Information der Gäste, dass im Freistaat Sachsen auch hauptamtliche Bürgermeister Mitglieder des Kreisstages sind. „Für uns ist es perfekt, dass wir fast alle Kreistagsmitglieder sind.“ schwärmte der Oberbürgermeister der Stadt Aue, Heinrich Kohl. So handle die Sprecherin der Bürgermeister jährlich die Kreisumlage mit dem Landrat aus. Dies sei ein echter Vorteil. Kohl verwies auch auf die in Sachsen bereits durchgeführte Kreisgebietsreform, die dazu geführt habe, dass aus vier Landkreisen ein Landkreis wurde. In seinen Augen ein Gebilde was trotz einer Bevölkerungsdichte von 360 Einwohner je Quadratkilometer dazu führe, dass die kreisliche Wirtschaftsförderung zu weit von den Städten entfernt sei.
Alle Teilnehmer waren sich einig darüber, dass interkommunale Zusammenarbeit der Schlüssel für die Zukunftssicherung der Kommunen ist.
Text: RWK Prignitz
Bild zur Meldung: Foto:RWK Prignitz
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