"Frauen in der Feuerwehr" Thema beim Fachausschuss Traditionspflege des Landesfeuerwehrverbandes
Dreißig gestandene Feuerwehrmänner im Fachausschuss Traditionspflege des Landesfeuerwehrverbandes über das Thema „Frauen in der Feuerwehr“ referieren zu hören, war auch für die beiden einzigen weiblichen Teilnehmerinnen eine interessante Erfahrung. Madlen Stiebler von der FF Eberswalde und Beate Mundt, Mitglied der FF Quitzow, mussten doch so manches Mal schmunzeln.
Aber im Großen und Ganzen waren es interessante Vorträge, die für diesen Tag vorbereitet wurden.
Begann die Geschichte der Frauen in der Feuerwehr 1943 aufgrund der Kriegszustände in Deutschland als Feuerwehrhelferinnen, entwickelte sie sich dann im geteilten Deutschland ganz unterschiedlich.
Während in den westdeutschen Bundesländern Frauen erst Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Jahre in die Feuerwehren eintreten durften, waren sie in der ehemaligen DDR schon kurz nach dem Krieg ganz selbstverständlich präsent.
Hier übernahmen sie nicht nur Tätigkeiten im vorbeugenden Brandschutz oder in der Betreuung der Arbeitsgemeinschaften Junge Brandschutzhelfer, sondern waren auch im Einsatzdienst aktiv.
Ein Referat im Fachausschuss widmete sich dem Feuerwehrsport.
Hier gab es, ebenso wie bei den Männern, die Bestenermittlung. Von den Perleberg Wehren waren vor allem die Frauen der FF Düpow in den Wettkämpfen des Feuerwehrsports sehr erfolgreich und errangen zahlreiche Titel.
Das hier und jetzt wurde natürlich auch beleuchtet.
Wie ging es nach der Wende weiter? Dass Frauen in den Feuerwehren des Landes Brandenburg angekommen sind, konnten Madlen Stiebler und Beate Mundt nur bestätigen. Aber wie immer im Leben bestätigen Ausnahmen die Regel. Auch die Wehren, in denen Frauen im aktiven Einsatzdienst noch nicht willkommen sind, werden in Zeiten von Demographie und Landflucht das Potenzial „Frauen in der Feuerwehr“ irgendwann erkennen müssen.
Für Beate Mundt, die sich in ihrer Freizeit nicht nur für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren der Stadt Perleberg interessiert, sondern sich auch mit der Historie der Feuerwehren beschäftigt, wäre es interessant, ob noch irgendwo Bilder, Urkunden oder ähnliches aus der Dienstzeit der Frauen in den Feuerwehren der Stadt erhalten geblieben sind. Sollte dies der Fall sein, würde sie da gerne einen Einblick erhalten. Erreichbar ist sie mobil unter 0171 378 04 88.
Der nächste Fachausschuss für Traditionspflege des Landesfeuerwehrverbandes tagt übrigens im Frühjahr in Perleberg. Zum ersten Mal in der Prignitz.
Bild zur Meldung: die Frauengruppe der FF Perleberg im April 1986
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