Zentralausstellung im Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte mit Perleberger Beitrag eröffnet
Aus allen 31 Mitgliedsstädten der AG Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg waren Vertreter aus Politik, Verwaltung und Handwerk angereist, um der festlichen Ausstellungseröffnung „Alte Stadt Museum oder Zukunftslabor" im Haus der Brandenburgisch - Preußischen Geschichte am 28.04.2016 beizuwohnen.
Die Ausstellung stellt Handwerk und vor allem Handwerker aus den historischen Stadtkernen vor, die mittlerweile zumeist seltene Berufe verkörpern, wie Kurt Winkler in seinen einleitenden Worten als Hausherr und Direktor im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte feststellte. Er freue sich über diese Ausstellung und gelungene Zusammenarbeit mit den Partnern außerordentlich, da die Vermittlung handwerklicher Tätigkeit ein aktuelles Thema sei. Jürgen Schweinberger vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung betonte in seiner Ansprache die Bedeutung fachlicher Qualifikation und die gesellschaftsprägende Ausstrahlung der Handwerker. Die historischen Stadtkerne künden von raumgewordenen Sozial- und Wirtschaftsstrukturen in den Städten. Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber sprach von der Zukunft des Handwerks in Brandenburg.
Handwerker bewiesen ihre Wandlungsfähigkeit auf beeindruckende Weise. Ihre Spezialisierung erhöht die Attraktivität der Städte. Die Nachwuchsgewinnung von qualifizierten Facharbeitern sei ihm ein besonderes Anliegen.
Michael Knape in seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bedankte sich insbesondere bei den Protagonisten. Sie beweisen, dass die historischen Stadtkerne Lebens- und Arbeitsräume moderner Menschen mit großer Attraktivität sind. Er und die Geschäftsführerin der Kulturland GmbH Brigitte Faber-Schmidt demonstrierten Einigkeit in der Zielrichtung des landesweiten Verbundprojektes, die Mittel- und Kleinstädte des Landes sind Orte von Innovation und beachtenswerten Leistungen. Die dort lebenden und arbeitenden Menschen machen den Reiz dieser historischen Stadtkerne aus. Sie stehen für die Zukunftsfähigkeit dieser Orte. Wie Brigitte Faber-Schmidt berichtete, laden 34 Projektideen dazu ein, die Vielfalt handwerklicher Tätigkeit und die Besonderheiten im Land zu entdecken. Eine Vielzahl interessanter Initiativen und Kooperationen sind aus dem diesjährigen Themenangebot entwickelt worden und reflektieren unterschiedliche Facetten des Handwerks: Künstler, Jugendliche, Denkmalpfleger und Stadthistoriker befassen sich mit Produktionsstätten, Sozialstrukturen und Wirtschaftsgeschichte. In vier Städten, so auch ab 26.6.2016 in Perleberg, erzählen dezentrale Ausstellungen im Stadtraum über Handwerk, das Firmen-, Familien- und Stadtgeschichte prägt. Perleberg hält neben der stadtindividuellen Ausstellung weitere interessante Projektbausteine im Verlaufe des Jahres für Einheimische und Gäste bereit.
Die historischen Stadtkerne lassen in der Formulierung des diesjährigen Titels „Alte Stadt Museum oder Zukunftslabor" keinen Raum für ein Fragezeichen, wenngleich die Entwicklungen in den historischen Stadtkernen Brüche erkennen lassen, stehen die mehrhundertjährigen Gebäude auch für neue Ideen mit mutigen, zukunftsorientierten Nutzern.
Zukünftig werde dem Handwerk in der Geschäftsstelle der Mitgliedsstädte ein besonderer Stellenwert beigemessen, wie Hathumar Drost als Geschäftsführer versicherte. In diesem Zusammenhang stellte er die erste Ausgabe des Magazins „Alt Stadt Lust" vor, das als Begleitpublikation für die Ausstellung vorbereitet wurde. Die Ausstellung zeigt Handwerker und Ladenbesitzer, ihre Werkzeuge und Arbeitsgeräte. Filme und Interviews ergänzen die Präsentation. Auch ein Perleberger Handwerker, ohne dessen Tätigkeit u.a. die Rathausuhr still stehen würde, ist einer dieser Handwerker im Land. Der Uhrmacher und Juwelier Michael Preuß wird mit seinem am Perleberger Großen Markt befindlichen Geschäft mit Werkstatt in dieser Zentralausstellung vorgestellt. Im Januar fanden dazu umfangreiche Vorbereitungen vor Ort statt.
Interviews und eine Fotoreportage lieferten im Rahmen der landesweiten Recherchen dazu das entsprechende Material. Die wichtigste Aussage des Perleberger Handwerksmeister lautet: In der vielfältigen Spezialisierung liegt die Zukunftsfähigkeit seines Handwerks. Die zahlreichen interessierten Gäste des Abends, darunter auch Vertreter der Kreishandwerkerschaft Prignitz und der Stadtverwaltung Perleberg, konnten sich davon überzeugen, dass auch andere spezialisierte Handwerker im Land diese Auffassung teilen.
Die Exposition ist im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Kutschstall, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam, vom 29.04. bis 26.06.2016 zu sehen.
Informationen: https://www.stadt-perleberg.de/seite/3246/kulturlandprojekte.html
Text und Fotos: Martina Hennies, Stadt Perleberg, www.stadt-perleberg.de
Bild zur Meldung: Foto: Martina Hennies
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