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Sichtschutzplanen für die FF Perleberg

30. 03. 2016

Der Funkmeldeempfänger der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr geht. Hilfeleistung für den Rettungsdienst steht dort geschrieben. Jetzt geht alles ganz schnell. Die Kameraden rücken zum Einsatzort aus.

Vor Ort: nicht nur der Rettungsdienst, sondern auch zahlreiche Gaffer, die immer häufiger bei Unfällen das Smartphone zücken und schamlos Aufnahmen machen.

Während der Einsätze klicken die Handys der Schaulustigen, werden Videos gedreht. So geschehen vor einigen Wochen bei einem Einsatz der FF Perleberg in der Bäckerstraße.

 

So haben die Kameraden nicht nur alle Hände voll zu tun den Einsatz abzuarbeiten, sondern müssen auch noch für einen entsprechenden Sichtschutz sorgen, um die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen schützen.

Aus diesem Grund haben sich die Perleberger Kameraden jetzt ein Beispiel an anderen Feuerwehren genommen, die Planen mit dem Slogan „Nicht gaffen, Mitglied werden“ als Sichtschutz verwenden.

Mit den Planen will die Wehr die Mitbürger und Mitbürgerinnen zum Nachdenken anregen und darauf aufmerksam machen, dass niemand als Betroffener bei einem Einsatz fotografiert und begafft werden möchte.

 

Ansonsten wird dafür in der Regel als Sichtschutz eine Decke genutzt, die von zwei Kameraden gehalten wird - natürlich immer nur, solange die Personalsituation dies zulässt.

Außerdem werden Einsatzkräfte an Unfallstellen von Gaffern häufig behindert oder gar gefährdet. Auch darauf will die Feuerwehr mit ihrer Aktion aufmerksam machen.

 

Zeitgleich haben viele Feuerwehren Nachwuchssorgen. Deshalb schlägt die Feuerwehr Perleberg mit ihrem neuen Sichtschutz gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

 

Die Stadt Perleberg als Träger des Brandschutzes stellt Decken als Sichtschutz zur Verfügung.

Ausreichend, aber nicht immer schön.

Die Sichtschutzplanen wurden jetzt über den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Perleberg finanziert, dessen Zwecke es ist die ehrenamtliche Arbeit der Kameraden zu unterstützen.

Fördervereinsvorsitzender Andreas Rohloff sagt: "Wenn die Leute schon weiße Flächen filmen und fotografieren, dann können wir das nutzen, vielleicht ein bisschen humorvoll, um Werbung zu machen. Und dadurch ist die Idee entstanden, dass die Leute uns wahrnehmen sollen." sagt er.

 

Rohloff lädt alle ein an jedem Dienstag um 19 Uhr in die Wache in der Feldstraße zum Dienstabend zu kommen. Da können sie erleben, vor welchen Aufgaben und Herausforderungen die Kameraden bei ihren Einsätzen stehen und dann bei den Einsätzen auch noch die Persönlichkeitsrechte vor Schaulustigen schützen müssen.

 

Uwe Schleich als Sachbearbeiter für Brand – und Katastrophenschutz bei der Stadt Perleberg und Perleberger Feuerwehrkamerad ist sich sicher: „Die Planen sind kreativ, aufsehenerregend und bewegen die Gemüter. Genau das zeichnet gute Werbung aus. Sie macht nachdenklich und appelliert an die Vernunft der Menschen.

Zugleich schafft sie positive Aufmerksamkeit für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren, weil der Slogan auf eine Sichtschutzplane gedruckt während des echten Einsatzes verwendet werden kann, um Retter und Verletzte vor Schaulustigen abzuschirmen.

Das Plakat soll auf die Vernunft einwirken. Und es wirbt für Nachwuchs.“

 

Zu hoffen bleibt nur, dass die insgesamt vier Planen, die durch den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Perleberg angeschafft wurden nur wenig zum Einsatz kommen.

Beate Mundt

 

Bild zur Meldung: Sichtschutzplanen für die FF Perleberg

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