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Neues Erinnerungsblättchen Nr. 27 erschienen

Perleberg, den 28. 05. 2015

Der Bauunternehmer Max Viereck (1860 – 1937) erlebte in seinem Leben den Aufschwung der Gründerjahre, die Auswirkungen der Industrialisierung, aber auch die Zeit des Ersten Weltkrieges sowie die Jahre der Weltwirtschaftskrise und Inflation.

Sein unverwechselbarer Baustil prägt das Stadtbild Perlebergs. Die von Max Viereck gefertigten Baupläne und Zeichnungen enthalten viele exakt dargestellte Details der Gebäude: häufig verwinkelt, mit Ziergiebeln, Türmen und Dachaufbauten. Auch Wohnhäuser, Stallungen und Gutshäuser auf dem Lande tragen seine Handschrift.

 

Der gelernte Zimmermann aus Steinau (Oder) erkundete auf seiner Wanderschaft und auf Reisen Europa und Amerika, bevor er einige Zeit im Staatsdienst arbeitete und sich im Jahre 1885 in Perleberg ansiedelte. So erwarb er in Perleberg einen Handwerksbetrieb mit Zimmerei und Sägewerk in der Lindenstraße Nr. 4-7, den er zu einer florierenden Bauzimmerei mit knapp 60 Handwerkern und Arbeitern erweiterte. Damit war er ebenso vielen Perleberger und Prignitzer Familien Arbeitgeber. Um 1900 entstanden in Perleberg im Zusammenhang mit dem Militärstandort Kasernen, Offizierskasinos, Gaststätten und Hotels, das Logengebäude, das Amtsgericht, neue Schulen und etliche Wohnbauten für Perleberger Bürger und Militärangehörige. Vierecks Auftragsbücher waren gut gefüllt. Er verstand es, die Umstände seiner Zeit zu nutzen, die richtigen Kontakte zu knüpfen und entwickelte sich somit vom Handwerksmeister zum Bauunternehmer.

 

Die Gertrudstraße hinter seinem Betrieb wurde von Max Viereck erschlossen und nach seiner Ehefrau Gertrud benannt. Er hatte zwei Kinder, Erna und Paul; letzter ist Verfasser einer Perleberger Stadtgeschichte. Die ehemalige Grünstraße in Perleberg erhielt den Namen Max-Viereck-Straße, da er zuletzt im Hause Nr. 17 gewohnt hatte.

 

Die Erinnerung an Max Viereck anlässlich seines 155. Geburtstages hat Dr. J. Ritter erzählt, welcher auch die Dampfmaschine (Baujahr 1923), die in seinem urgroßväterlichen Betrieb 1937 eingebaut wurde, als technische Innovation in der ehemaligen Bauzimmerei vorstellt. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist dieses Wunderwerk der Mechanik und Dampfkraft ein technisches Denkmal, das kürzlich sogar Thema einer Bachelorarbeit eines Perleberger Studenten an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität geworden ist.

 

Das Erinnerungsblättchen für den Geschäftsmann Max Viereck ist ab sofort in der Stadtinformation und im Rathaus kostenlos erhältlich.


Informationen: Martina Hennies, Stadt Perleberg

 

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