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Volkstrauertag: Gedenken an die Opfer der Kriege und Gewaltherrschaften

Perleberg, den 18. 11. 2024

Der Vorsitzende der Perleberger Stadtverordnetenversammlung Rainer Pickert und Bürgermeister Axel Schmidt hatten am Sonntag die Perleberger zur Gedenkveranstaltung aus Anlass des Volkstrauertages auf den Waldfriedhof eingeladen. Rund 30 Einwohner sind dieser Einladung gefolgt, gedenken der Opfer beider Weltkriege und Gewaltherrschaft.

 

„Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.“ Mit diesen Worten Heinrich Heines aus seinen „Reisebildern“ beginnt der Bürgermeister seine Gedenkrede, lädt die Anwesenden zum gemeinsamen Gedenken ein. Axel Schmidt spricht von den mehr als 300 Toten, an die auf dem Evangelischen Waldfriedhof erinnert wird. „Viel zu oft wurden Gefallene nicht geborgen, nicht identifiziert, fanden Tote nicht einmal mehr den Weg in die Heimat“, beschreibt er die Schicksale der Soldaten und das Leid ihrer Angehörigen. Oft hätten diese nur noch einen symbolischen Ort der Trauer.

 

Der Bürgermeister erinnert an die 17 Millionen Opfer des Ersten Weltkrieges und die über 60 Millionen des Zweiten Weltkrieges. Axel Schmidt spricht auch die Gegenwart an, sagt, dass bis heute Menschen in Kriegen getötet werden. Dabei spricht er den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ebenso an wie den Angriff der Hamas auf jüdische Bürger Israels, der den Krieg im Nahen Osten auslöste.

 

Nach der Kranzniederlegung am Gedenkstein auf dem Waldfriedhof begeben sich die Teilnehmer zum Grab des Perlebergers Bruno Werner. Dieser fiel am 18. September 1915 bei Slonim, so Museumsleiterin Anja Pöpplau. Er war erst im August 25 Jahre alt geworden, war Leutnant und Regimentsadjutant im Grenadierregiment Nr. 6. Seine Angehörigen fassten ihre Trauer in die Worte: „Wir haben Dich alle liebgehabt, du sonniger junger Held.“ Sie sind bis heute an seinem Grabstein zu lesen, an dem Rainer Pickert und Axel Schmidt ein Gebinde zum Gedenken niederlegen.

 

Anja Pöpplau erinnert in ihrer kurzen Rede an den Ersten Weltkrieg, an die damalige Situation: „Der Krieg kam und Bruno Werner ging mit ihm, wie so viele andere. Ob er freudestrahlend ging oder gezwungen wurde oder beides, wissen wir heute nicht mehr.“ Um eine Vorstellung zu vermitteln, lässt Anja Pöpplau den damals zwölfjährigen Philip Schuster zu Wort kommen, der sich in einem Interview an den August 1914 so erinnerte: „Man hat ihnen Mut zugejubelt: […] wir seh‘n uns bald wieder! Freudenrufe aus der Bevölkerung. Es gab auch Tränen, dass sie bloß wiederkommen sollen. […] Teils freudig, teils ängstlich waren die Gemüter, und so war auch der Jubel. […] In dem Jubel, den man den Leuten zubrachte, da war natürlich Angst, Freude und Angst.“

 

Die Schlacht bei Slonim, einer Stadt im heutigen Weißrussland am Zusammenfluss des Flusses Schtschara mit der Isa, dauerte vom 13. bis zum 19. September 1915. Der ehemalige Soldat Bartels erinnert sich 1928: „Der Weg war schwer zu passieren, da die kleinen Flussübergänge ohne Brücken waren und sumpfige Ufer hatten.“ Am 17. September berichtet er, dass sie die Wälder nach „versprengten Russen“ absuchen. „Der Feind hat das östliche Schtschara-Ufer geräumt und so wird das Regiment am 18.09.1915, 7 Uhr 30 Min in Marsch gesetzt. […] Die Höhen östlich von Isa werden gesichert.“ An diesem Tag fällt Bruno Werner. „Was von ihm blieb, ist seine Ruhestätte auf dem Evangelischen Waldfriedhof. Ein Zeugnis der Vergangenheit, eine Erinnerung an den Krieg und die daraus resultierende Trauer, die es zu bewahren gilt“, so Anja Pöpplau abschließend. 

 

Bürgermeister und Museumsleiterin danken allen, die bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Gedenkveranstaltung beteiligt waren. So geht der Dank an das Bläserensemble des Gottfried-Arnold-Gymnasiums, die die Veranstaltung musikalisch umrahmten, sowie an die Schüler des Gymnasiums, die gemeinsam mit Birgit Rinder vom Stadtbetriebshof die Holzkreuze und das Gräberfeld reinigten. Axel Schmidt dankt auch dem Stadt- und Regionalmuseum und Anja Pöpplau. Ein besonderer Dank geht am Grab von Bruno Werner an Sabine Olejko, die sich ehrenamtlich um dessen Grabstätte kümmert, es pflegt.

 

Einige Teilnehmer gehen dann noch in die Friedhofskapelle, wo der Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde zum Volkstrauertag stattfindet.

 

Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg | Bürgermeister Axel Schmidt (links) und Rainer Pickert bei der Kranzniederlegung.

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