Rolandschüler erleben Unterrichtsstunde im Rathaus
Die beiden 6. Klassen der Rolandschule tauschten am Freitag ihr Klassenzimmer gegen den Großen Sitzungssaal des Perleberger Rathauses aus. Als Lehrer fungierten dieses Mal Susanne Thalmann, Mitarbeiterin für den Sitzungsdienst, und der stellvertretende Vorsitzende der Perleberger Stadtverordnetenversammlung Fred Fischer. Im Rahmen des Unterrichtsfaches Gesellschaftswissenschaften erfuhren sie etwas über die Ämterstruktur im Rathaus und die Arbeit der Stadtverordneten.
Begrüßt wurden die Jungen und Mädchen von Bürgermeister Axel Schmidt. Er munterte die Rolandschüler auf sich einzubringen. „Ihr werdet heute erfahren, welchen Einfluss ihr auf die Politik nehmen könnt, wenn ihr Probleme habt“, so der Bürgermeister.
Die Schüler sind gut vorbereitet ins Rathaus gekommen. So wissen sie, dass die Demokratie aus Griechenland kommt und Volksherrschaft bedeutet. Sitzen bei den Sitzungen die Stadtverordneten in den Bänken, haben heute die Sechstklässler deren Plätze eingenommen.
Fred Fischer erklärt den Jungen und Mädchen, dass es in der Kommunalvertretungen keine Opposition gebe. „Auch wenn hier Parteien und Wählergruppen sitzen, geht es um die Belange der Stadt“, erklärt er. Dabei verheimlicht er nicht, dass sich die Stadtverordneten auch streiten. „Das höchste Gut der Demokratie ist die Meinungsfreiheit.“ Jeder könne also auch hier seine Meinung sagen. Am Ende wird abgestimmt. „Das was die Stadtverordneten beschließen, müssen die Verwaltung und der Bürgermeister umsetzen.“
Wie Demokratie aussehen kann, erlebten sie am Freitagvormittag selbst, denn sie durften abstimmen. Abstimmen über ein Thema, das sie bewegt, mit dem sich die Perleberger Stadtverordneten aus ihrer Sicht befassen sollten. Dabei mussten sie feststellen, dass die Kommunalvertreter nicht alles beschließen können, nicht auf alles Einfluss haben. Dönerpreise könnten sie ebenso wenig festlegen wie die Rentenhöhe.
Vorschläge von Fred Fischer wurden bis auf einen – kostenfreie Schulgetränke – mehrheitlich nicht gewünscht. Ein Jugendparlament war ebenso wenig gefragt wie eine einheitliche Schulkleidung. Aber auch die Vorschläge aus den eigenen Reihen, wie einen weiteren Bolzplatz, keine Hausaufgaben mehr oder eine Vier-Tage-Unterrichtswoche fanden keine Mehrheiten. Klarer Favorit beider Klassen: die kostenlosen Schulgetränke. Die angesprochenen Themen will Fred Fischer in die Verwaltung und zu den Stadtverordneten mitnehmen
Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg | Bürgermeister Axel Schmidt (links) begrüßt die Schüler der Klasse 6b der Rolandschule im Großen Sitzungssaal des Rathauses.
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